Erhard, Ludwig

*4.2.

1897

Fürth

5.5.

1977

Bonn

Politiker

Im Alter von 32 Jahren begann E. seine Tätigkeit als Dozent am Institut für Wirtschaftsbeobachtung an der Handelshochschule N ((->) WiSo). 1942 übernahm er die Leitung eines eigenen Instituts für Industrieforschung in N und befaßte sich mit Fragen der Wirtschafts- und Finanzentwicklung. Nach Kriegsende arbeitete er beratend für die amerikanische (->) Militärregierung. Im Anschluß an seine Tätigkeit als bayerischer Minister für Handel und Gewerbe (1945/46) war er im Rahmen seiner Aufgabe als Leiter der Sonderstelle Geld und Kredit mit der Vorbereitung der Währungsreform beschäftigt. Nachdem E. als Direktor der Wirtschaftsverwaltung des 'Vereinigten Wirtschaftsgebiets' (1948/49) am 20.6.1948 diese umgesetzt hatte, war er fast für zwei Jahrzehnte die finanzpolitische Leitfigur in der deutschen Nachkriegszeit, der 'Vater des Wirtschaftswunders'. Nach Gründung der Bundesrepublik setzte er in seiner Funktion als erster Bundeswirtschaftsminister (1949-63) das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft durch. 1957-62 zugleich Stellvertreter für Bundeskanzler Adenauer, wurde E. am 16.10.1963 vom Bundestag zu dessen Nachfolger gewählt. Das Ende der Koalition aus CDU/CSU und FDP im Oktober 1966 führte schließlich zum Rücktritt E. am 1.12.1966.

Hentschel, V., Ludwig E., München 1996.
Hütter, R. (Hrsg.), Ludwig E. und seine Politik, Berlin 1998.

Hein-Kremer