Sichern Sie sich diesen Link zu Ihrem Ergebnis
Ergebnis-Link kopierenFEHLER!
jetzt im Korb enthalten:
0
1.
Stichwort:
Greiffenberg, Catharina Regina von, Frfr. auf Seyssenegg
Geburtstag:
*7.9.
Geburtsjahr:
1633
Geburtsort:
Schloß Seissenegg (Niederösterreich)
Todestag:
+10.4.
Todesjahr:
1694
Todesort:
N (ev.)
Beruf:
Schriftstellerin
zus. Personenangaben:
V.: Hans Gottfried Frhr. v. G. (1575-1641), ksl. Truchseß, M.: Maria Ursula, geb. v. Concin (+1626); oo Frauenaurach 12.10.1664 Hans Rudolf v. G. (1608-77).
Text:
Aus verarmtem protestantischen Landadel stammend, wandte sich G. nach einem Erweckungserlebnis (1651) geistlicher Dichtung teilweise mystischer Prägung zu, die sie dann auch in den Kreis der 'Ister-Nymphen' führte. Befreundet mit Wolf Helmhard v. Hohberg und Johann Wilhelm v. Stubenberg kam sie durch letzteren in Kontakt mit Sigmund v. (->) Birken, der die Publikation ihres Erstlingswerkes ('Geistliche Sonette', 1662) in N betreute. Angesichts der gegenreformatorischen Schikanen in Österreich und der Schwierigkeiten um die Anerkennung ihrer Ehe mit ihrem Onkel wurde N zum 'Fluchtort' der G., den sie auf zahlreichen Reisen immer wieder aufsuchte, um sich geistliche und dichterische Bestätigung zu holen. Hierher wanderte sie auch aus, als sie 1679 ihre Heimat nach langwierigen Rechtsstreitigkeiten und dem Scheitern ihres Plans, Ks. Leopold I. (1658-1705) zum ev. Glauben zu bekehren, endgültig verließ. Die späten Jahre um und in N waren neben regem gesellschaftlichen Verkehr von rastloser erbauungsliterarischer Produktivität erfüllt, die aber ohne eigentliche literarische Wirkung blieb. G. gilt heute v.a. durch ihre 'Geistlichen Sonette' als die bedeutendste deutsche Dichterin des Barock. Ihr umfangreiches sprachartistisches, voller gelehrter Anspielungen steckendes Werk fußt streng auf ev. Grundlage, wurde zunehmend aber auch spiritualistisch überlagert (Gedanke der Verbalinspiration, 'Deoglori'-Vorstellung); es ist dadurch mitunter schwer verständlich und noch unzureichend erforscht. G. trat auch als Verfasserin von Casualpoesie und als kongenialeÜbersetzerin religiöser Dichtung (des Calvinisten Guillaume Du Bartas) hervor.
Literatur:
Cerny, H., Catharina Regina v. G., Amstetten 1983. Killy, W. (Hrsg.), Literaturlexikon, Bd. 4, Gütersloh 1989, 328-330. Schnabel, W. W., Ein ruhig Schäferhüttlein an der Pegnitz? Zu den Lebensumständen der Catharina Regina v. G. in N 1680-1694, in: JfL 53 (1992), 159-187. Cerny, H., Neues zur Biographie der Catharina Regina v. G., in: Literatur in Bayern 38 (1994), 44-49. Jb. des Wiener Goethe-Vereins 100/101 (1996/97).