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Stadtarchiv Nürnberg
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Stichwort:
Hauser, Kaspar
Geburtstag:
vermutlich *30.4.
Geburtsjahr:
1812
Todestag:
+17.12
Todesjahr:
1833
Todesort:
Ansbach
Text:
Am Nachmittag des 26.5.1828 tauchte H. als zurückgebliebener, sprachlich gestörter, ca. 16 Jahre alter Junge, der nur zwei anonyme Zettel mit unzureichenden Angaben zu seiner Person bei sich trug, am (->) Unschlittplatz auf. H. wurde zunächst in den Gefängnisturm (->) Luginsland gebracht. Ein anonym eingegangener Hinweis, H. könnte der badische Thronerbe sein, führte dazu, daß sich der Präsident des Appellationsgerichts Ansbach Anselm Feuerbach des Falls annahm. Auf seine Anordnung wurde H. Georg Friedrich (->) Daumer zur Unterrichtung überstellt. In dessen Haus wurde H. am 17.10.1829 nach eigener Aussage von einem Unbekannten angegriffen und verletzt. Sein Vormund, Gerichtsassessor Gottlieb Frhr. v. (->) Tucher, nahm ihn bei sich auf. In diese Zeit fällt H. Bekanntschaft mit Lord Stanhope, der zu seinem Pflegevater bestellt wurde, sich aber später von H. getäuscht fühlte und von ihm abwandte. Ende 1831 wurde H. dem Lehrer Meyer in Ansbach zur Ausbildung übergeben. Am 14.12.1833 empfing H. im Ansbacher Hofgarten einen Messerstich, an dem er drei Tage später starb. Der von H. selbst behauptete Mordanschlag ist zweifelhaft. H. Erscheinen erregte europaweit Aufsehen, seine Person wurde sofort Gegenstand von Legenden. Sowohl Zeitgenossen als auch heutige Schriftsteller und Wissenschaftler hielten ihn für einen Sohn des Großhg. Karl von Baden (1811-18) und seiner Gemahlin Stephanie Beauharnais, der 1812 im Zuge einer Erbfolgeintrige mit einem todkranken Kind vertauscht und bis 1828 gefangengehalten worden sei. Andere Zeitgenossen und heutige Forscher hielten ihn dagegen für ein uneheliches Kind einfacher Herkunft oder für einen Betrüger. Zwar sind H. genaue Herkunft sowie seine Kindheits- und Jugendjahre noch immer nicht zweifelsfrei aufgeklärt, dennoch haben sich neue Erkenntnisse ergeben. Die Identität H. mit dem 1812 gestorbenen badischen Erbprinzen läßt sich seit einer 1996 durchgeführten DNS-Analyse ausschließen. Medizinische Symptome (Epidermolysis bullosa) und historische Indizien deuten auf H. Herkunft als uneheliches Kind eines bayerischen Besatzungssoldaten im Tiroler Unterinntal hin. Seit 1989 erinnert neben einer Gedenktafel am Unschlittplatz 8 der nahegelegene (->) Kaspar-H.-Platz an ihn.
Literatur:
Schreibmüller, W., Bilanz einer 150jährigen Kaspar H. Forschung, in: Genealogisches Jb. 31 (1991), 43-84.
Hesse, G., Einige Daten zu H. Herkunft aus Tirol, in: ebd., 87-93.
Mehle, F., Der Kriminalfall Kaspar H., Kehl/Straßburg/Basel 1994.
Der Spiegel Nr. 48 (1996), 254-271.
Autor:
Beyerstedt/Hein-Kremer


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