Pirckheimer, Caritas (Taufname Barbara)

*21.3.

1467

Eichstätt

+19.8.

1532

N

Äbtissin

V.: Johannes P. (+1501), M.: Barbara, geb. Loeffelholz (+1488).

Im Alter von zwölf Jahren trat P. in das (->) Klarakloster ein, zu dessen Äbtissin sie 1503 gewählt wurde. Von hoher intellektueller Begabung und gebildet v.a. durch die Lektüre der Kirchenväter galt sie als gelehrte Frau und stand in Kontakt nicht nur mit den Predigern ihres Klosters (Stephan (->) Fridolin, Nicolaus (->) Glasberger), sondern auch mit Konrad (->) Celtis, Sixt (->) Tucher, Christoph II. (->) Scheurl und ihrem Bruder Willibald (->) P.; Albrecht (->) Dürer widmete ihr 1511 die Buchausgabe seines 'Marienlebens'. Nach Einführung der (->) Reformation in N vertrat sie ihren altgläubigen Standpunkt besonnen, doch selbstbewußt gegenüber dem (->) Rat und ließ sich weder durch Argumente noch durch Rüpelhaftigkeiten der von ihm eingesetzten Prediger irritieren. In ihren Denkwürdigkeiten, die auch einen Teil ihrer Korrespondenz enthalten, berichtet sie über die bewegte Geschichte ihres Klosters in den Jahren 1524-27. Ihr Grab wurde 1959 im Bereich des Klausurfriedhofs wiederentdeckt, ihre Überreste 1960 in die Kirche übertragen.

Pfanner, J. (Hrsg.), Caritas P. Quellensammlung, 3 Hefte, Landshut 1961-1966.

Lebensbilder II, 193-216.
Kurras, L./Machilek, F., Caritas P. 1467-1532, München 1982.
Imhoff, N, 78 f.
Machilek, F., Menschenwürde und Gewissensfreiheit. Caritas P. und die Reformation in N, in: Bucher, R. (Hrsg.), In Würde leben, Luzern 1998, 49-71.

Wendehorst