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1.
Stichwort:
Weigel, Christoph
Geburtstag:
*9.11.
Geburtsjahr:
1654
Geburtsort:
Marktredwitz (Oberfranken)
Todestag:
+5.2.
Todesjahr:
1725
Todesort:
N (ev.)
Beruf:
Kupferstecher, Kunsthändler
zus. Personenangaben:
V.: Johann W., Apotheker, M.: Anna, geb. Schmidthenner; oo N 4.5.1698 Magdalena Esther Holzmann (1679-1748), 2 S., 2 T.
Text:
W. lernte zunächst wie sein Großvater den Beruf des Goldschmieds. Nach der Lehrzeit ging er nach Jena zu seinem Onkel Erhard W., Wissenschaftler und Mathematiker, der durch seine Reform des Kalenderwesens bekannt wurde. Dort widmete sich W. der Kupferstecherei. 1763 siedelte er nach Augsburgüber und begann eine Lehre als Kupferstecher bei Georg Andreas Wolfgang und Matthias Küsel. Nach Küsels Tod ging er nach Wien, wo er bis 1683 blieb. Danach kam er über Augsburg nach Frankfurt/Main (bis 1688). Nach weiteren Aufenthalten in Wien 1691, Augsburg und Regensburg 1697 kam er im März 1698 - bereits als vermögender Kunsthändler - nach N. Am 15.3.1699 erhielt W. das (->) Bürgerrecht und 1716 wurde er in den (->) Größeren Rat der Stadt N gewählt. Seit 1710 befand sich der Weigelsche Verlag am ehem. Kornmarkt ((->) Josephsplatz), neben dem Anwesen des Verlegers Johann Baptist (->) Homann. In seiner N Zeit entwickelte W. seine vielseitige verlegerische Tätigkeit. Er arbeitete u.a. mit Künstlern wie Jan Luyken und Georg Christoph (->) Eimmart zusammen. Abraham a Sancta Clara gab bei W. einige Erstausgaben seiner Schriften heraus. Durch die Mitarbeit von Johann David (->) Köhler wurde das Verlagsprogramm um historische und geographische Werke erweitert. Der Verlag wurde nach seinem Tod zunächst von seiner Witwe, später von seinem Schwiegersohn Martin (->) Tyroff weitergeführt. W. jüngerer Bruder Johann Christoph W. (1661-1726), mit dem er häufig in der Literatur verwechselt wird, war ebenfalls als Kupferstecher und Verleger in N tätig. W. wurde durch eine Straßenbenennung in St. (->) Johannis geehrt.
Literatur:
Bauer, M., Christoph W. (1654-1725). Kupferstecher und Kunsthändler in Augsburg und N, in: AGB 23 (1982), Sp. 693-1186.