Heinrich von Nördlingen

*um

1310

im Rieß (vermutlich Nördlingen)

+nach

1387

vermutlich Engelthal

Mystiker

Als Weltpriester und Beichtvater wirkte H. zunächst in Klöstern seiner näheren Heimat. Im Dominikanerinnenkloster Mödingen (Lkr. Dillingen) lernte er 1332 die mystisch begabte Margaretha (->) Ebner (+1351) kennen. 56 an sie gerichtete Briefe (1338-50) sind Hauptdokumente seines geistlichen Wirkens und der oberdeutschen Mystik. Er veranlaßte sie auch zur Niederschrift ihrer 'Offenbarungen'. Im Streit zwischen (->) Ludwig IV. und Johannes XXII. (1316-34) ergriff er Partei für den Papst, mußte deshalb seine Heimat verlassen und zog nach Basel, wo er über Johannes Tauler Zugang zum Kreis der 'Gottesfreunde' fand. Seit 1338 stand er in brieflicher Verbindung mit der Visionärin Christine (->) Ebner im Kloster (->) Engelthal, wo sein Aufenthalt 1356 bezeugt ist. Vermutlich ist er hier wenig später verstorben.

NDB VIII, 420 f.
VL III, Sp. 845-852.
LMA IV, Sp. 2104.

Wendehorst