Jamnitzer, Christoph

getauft 12.5.

1563

N

+22.12.

1618

N

Goldschmied, Graphiker

V.: Hans J.(+1528/29), Goldschmied in N, M.: Susanna; oo N 17.5.1592 Clara Glatz, verw. Eppenbach (+1575), 3 S., 6 T.

Der Enkel des Wenzel (->) J. erwarb 1592 das Meisterrecht in N. 1607 wurde er Genannter des (->) Größeren Rats. In den Jahren 1612-16 vertrat er sein Handwerk als Geschworener ((->) Geschworene Handwerke). Während ein Teil seiner Goldschmiedearbeiten zur N Neogotik um 1600 zu rechnen ist, steht das Gros seiner Werke mit seiner oft bizarren Ornamentik und den figürlichen Elementen im Zeichen des späten internationalen Manierismus, zu dessen letzten bedeutenden Künstlern J. zählt ((->) Gold- und Silberschmiedekunst). Nicht nur dem Goldschmied J. (eines der Hauptwerke ist die sog. Trionfi-Gießgarnitur im Kunsthistorischen Museum Wien), sondern v.a. dem Zeichner und Graphiker können zahlreiche Werke zugewiesen werden. Bekannt ist sein 'Neuw Grottesken Buch' (N 1610). Als Bildner tritt er vorwiegend in der Kleinplastik seiner Goldschmiedewerke (und offenbar auch der seiner N Handwerksgenossen) auf. Daß er sich auch in größeren Formaten behaupten konnte, zeigen seine Entwürfe für die Portalfiguren des neuen N (->) Rathauses (1617). Zu seinen Auftraggebern gehörte u.a. Ks. Rudolf II. (1576-1612), an dessen Prager Hof J. sich 1609 aufhielt.

Lebensbilder X, 179-192.
Turner, J. (Hrsg.), The Dictionary of Art, Bd. 18, New York 1996, 901 f.
Irmscher, G., Hans Petzolt und Christoph J. Zur Kooperation zweier N Goldschmiede, in: Weltkunst 61 (1991), 2642 f.

Schürer