Lautensack, Hans

*um

1520

vermutlich Bamberg

+zwischen 1564 und

1566

Wien

Kupferstecher, Radierer

V.: Paul I. L. (1478-1558), Maler, Bildschnitzer und Organist, M.: Barbara Graf, Tochter des Goldschmieds Valentin Graf aus Bamberg; oo Barbara.

Der Sohn des Musikers und Malers Paulus I. (->) L., der fälschlicherweise oft als Hans Sebald L. bezeichnet wird, kam 1528 mit seiner Familie nach N. Vermutlich wurde er bei einem Goldschmied ausgebildet. In N ist er bis 1552 urkundlich nachweisbar und noch 1554 nach der Übersiedlung nach Wien - vermutlich folgte er einem Ruf Ferdinands I. (1531-64) - wird L. in den Hofzahlamtsakten als Maler und Bürger aus N bezeichnet. Stilistisch sind seine frühen graphischen Arbeiten von den N (->) Kleinmeistern geprägt. Im Porträtstich nimmt er Landschaftselemente als Gestaltungsfaktoren auf. Seinen beachtlichen Rang in der deutschen Graphik des 16. Jh. verdankt er jedoch den reinen Landschafts- und topographischen Stichen ((->) Prospekte), die er hinterließ, und seiner technischen Leistung, die auf der Verbindung von Stichelarbeit und Ätzung auf einer Platte beruht. In Wien war er als Porträtist bedeutender Wiener Persönlichkeiten tätig. Manieristische Stilelemente wurden nun in sein Schaffen aufgenommen. Obwohl er sich selbst als 'pictor' bezeichnet hat, sind von ihm keine Gemälde bekannt. In (->) Gärten bei Wöhrd wurde er durch eine Straßenbenennung geehrt.

NDB XIII, 729.

Bach-Damaskinos