Lencker, Hans der Ältere

*um

1523

+28.11.

1585

N

Goldschmied

1. oo N 21.10.1550 N Kungundt Imblandt (+1554); 2. oo 6.2.1555 N Agnes Stapf (+1595); 3 S., 6 T.

Hans L. Herkunft kann man - analog zu seinem Bruder Elias (->) L. - im oberfränkischen Kupferberg vermuten. 1550 wurde er Bürger in N und erwarb das Meisterrecht im Goldschmiedehandwerk, das er 1560-63 auch als Geschworener vertrat. 1575 wurde er zum Genannten des (->) Größeren Rats ernannt. L. arbeitete u.a. für die Höfe in Dresden und Kassel, vier von fünf erhaltenen Arbeiten stammen zudem aus Wittelsbacher Besitz. Auch Werke für den (->) Rat der Rst. sind überliefert. Seine Goldschmiedearbeiten zeigen ihn als einen der führenden N Meister seiner Zeit, ihr Erscheinungsbild ist wesentlich geprägt von einem opulenten Einsatz starkfarbiger Tiefschnittemails in der ornamentalen und szenischen Darstellung. Wie sein Zeitgenosse Wenzel (->) Jamnitzer hat sich auch L. mit Theorie und praktischer Anwendung der künstlerischen Perspektivlehre auseinandergesetzt. 1567 veröffentlichte er die 'Perspectiva literaria' und 1571 die 'Perspectiva corporum'.

Bachtler, M., Die N Goldschmiedefamilie Lencker, in: Anz. GNM 1978, 71-112.

Schürer