Schäufelein, Hans

*um

1485

Nördlingen oder Augsburg

+um

1539

Nördlingen

Maler, Zeichner, Reißer für Holzschnitte

Über die Eltern und den Ausbildungsweg des Künstlers ist nichts bekannt, doch gilt eine schwäbische Abkunft als sicher. Als fertiger Malergeselle kam S. um 1503 nach N und trat, wohl gleichzeitig mit Hans (->) Baldung, in die Werkstatt Albrecht (->) Dürers ein. Besonders als Reißer für (->) Holzschnitte und (->) Buchillustrationen läßt sich seine Tätigkeit in den folgenden Jahren fassen. Bevor Dürer 1505 zu seiner zweiten Italienreise aufbrach, erhielt S. die Ausführung eines großen Flügelaltars für die sächsischen Wettiner übertragen (Ober St. Veiter Altar, Dom- und Diözesanmuseum Wien). Nach Dürers Rückkehr wechselte S. 1507 in die Werkstatt Hans Holbeins d.Ä. nach Augsburg. Nach 1512 zog ihn Ks. (->) Maximilian I. für seine großen Holzschnitt-Projekte als Mitarbeiter heran, was S. erneut mit Dürer in Verbindung brachte. 1515 ließ sich S. endgültig in Nördlingen nieder. Sein dortiges Hauptwerk ist das große Wandbild mit der Judith-Geschichte im (->) Rathaus. In Nördlingen wuchs S. zu einem vielseitigen, gut mit Aufträgen versorgten Malerunternehmer. Dem Stil der altdeutschen Kunst blieb er verhaftet, nicht zuletzt, weil Dürer ihm stets Vorbild blieb. Er wurde durch eine Straßenbenennung in (->) Gärten h.d.V. geehrt.

Weih-Krüger, S., Hans S., N 1986.
Hans S. Vorträge, Nördlingen 1990.
Schreyl, K. H., Hans S. Das druckgraphische Werk, Nördlingen 1990.

Mende