Schaitberger (Scheitberger), Joseph

*19.3.

1658

Dürrnberg/Salzkammergut (Salzburg)

+2.10.

1733

N (ev.)

Exulantenführer, Schriftsteller

V.: Johann S., Bauer und Bergmann, M.: Magdalena, geb. Danner; 1. oo 1683 Margarethe Kämmel (+1687); 2. oo Catherina Brockenberger (+1697); 4 S., 2 T.

Der Salzknappe S. in den Dürrnberger Salinen galt als einer der Führer der Salzburger Protestanten und wurde nach 50 Tagen harter Haft in Salzburg unter dem Ebf. Maximilian Gandolf v. Kuenburg (1668-87) im Zuge der zweiten protestantischen Vertreibungswelle 1686 zusammen mit 60 Männern und Frauen ausgewiesen, wobei er seinen Besitz sowie zwei kleine Töchter zurücklassen mußte. In N arbeitete S. zunächst als Taglöhner und Gepäckträger, später als Beschäftigter in einer Silberdrahtzieherei. Auch wenn er niemals Bürger in N wurde, verbrachte er dort einen gesicherten Lebensabend, da er 1722 aufgrund eines Ratsbeschlusses von der (->) Mendelschen Zwölfbruderhausstiftung aufgenommen wurde. Nach seinem Tod wurde er auf dem (->) Rochusfriedhof in N bestattet. Berühmt wurde sein auf dem Weg nach N verfaßtes Lied 'I bin ein armer Exulant', das in dem Sammelband 'Ev. Sendbrief geschrieben an die Landsleute in Salzburg' - auch als 'Der Schaitberger' bekanntes Andachtsbuch unter den Salzburger Protestanten - veröffentlicht wurde. Er wurde durch die Josef-S.-Straße in (->) Großgründlach geehrt.

ADB XXX, 553-555.
Imhoff, N, 210 f.

Wacker