Schedel, Hartmann, Dr. med.

*13.2.

1440

N

+28.11.

1514

N

Arzt, Humanist

V.: Hartmann S. d. Ä. (+1451), Kaufmann in N, M.: Anna, geb. Grabner (+1445); 1. oo N 16.1.1475 Anna Heugel (+1485), 4 S., 2 T.; 2. oo N 6.2.1487 Magdalena Haller (+1505), 4 S., 2 T.

S. wurde 1451 mit elf Jahren Vollwaise. Seiner Erziehung nahm sich sein 30 Jahre älterer Vetter Hermann (->) Schedel an, der seinen jüngeren Verwandten ebenso zum Arztberuf wie zum (->) Humanismus führte. Von 1456-59 studierte S. die Artes liberales in Leipzig, verlegte sich danach auf kanonisches Recht und schloß sich ab 1461 dem humanistischen Kreis um Peter Luder (um 1415-72) an. 1463 folgte er Luder nach Padua. Dort intensivierte er seine humanistischen Studien und absolvierte zwischen 1464 und 1466 ein Medizinstudium. Nach Erhalt des Doktorhuts kehrte er noch 1466 nach N zurück, um in den nächsten Jahren hauptsächlich Bücher zu sammeln und zu kopieren. Von 1470-77 bekleidete er in Nördlingen das Amt eines Stadtarztes. In gleicher Funktion war er danach bis 1481 in Amberg tätig. Ab 1482 führte er schließlich bis zu seinem Tod als geachteter N Bürger (u.a. Mitglied des (->) Größeren Rats) eine gutgehende Praxis. Mit seinen ärztlichen Kollegen bildete S. in N einen einflußreichen medizinisch und humanistisch ambitionierten Gelehrtenkreis. Seine bibliophile Sammeltätigkeit mündete in die (->) Schedelsche Weltchronik wie auch in das (->) Schedelsche Liederbuch. An ihn erinnert eine Straße in (->) Zerzabelshof.

VL VIII, Sp. 609-621.
Fischer, K., Hartmann S. in Nördlingen, Würzburg 1996.

Schnalke