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Nach Studien in Erfurt (zwischen 1496 und 1498) wurde S. 1500 zum Priester geweiht und lebte anschließend in Hallstatt, Karlstadt und seit 1515 als Kanoniker des Stifts St. Jakob in (->) Bamberg. Zwischen 1516 und 1525 erscheint er als Pfarrverweser von Kirchehrenbach. Seit 1515 stellte S. in Bamberg Erd- und Himmelsgloben her. Die gleichzeitig entstehenden Erklärungen (insbesondere die 'Luculentissima quaedam terrae tocius descriptio', N 1515) gehören zu den wichtigen geographischen Publikationen der frühen Neuzeit; z.T. druckte sie S. in seiner eigenen Hausdruckerei. Auf Empfehlung von Willibald (->) Pirckheimer wirkte S. seit 1526 am Egidiengymnasium in N ((->) Melanchthon-Gymnasium). 1531 erstellte er im Auftrag des N Rats ein Gutachten über den später nach Edmond Halley (1656-1742) benannten Kometen; 1531-41 gab er die nachgelassenen Schriften des Johannes (->) Regiomontanus heraus. In seinen letzten Jahren wirkte S. maßgeblich an der Durchsetzung des kopernikanischen Weltbilds mit.
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Literatur:
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Pilz, K., 600 Jahre Astronomie in N, N 1977, 177-193. Wuttke, D., Beobachtungen zum Verhältnis von Humanismus und Naturwissenschaft im deutschsprachigen Raum, in: BHVB 121 (1985), 1-16. Imhoff, N, 87-89. Klemm, H. G., Der fränkische Mathematicus Johann S. (1477-1547) und seine Kirchehrenbacher Briefe an den N Patrizier Willibald Pirckheimer, Erlangen 1992. Holst, N., Mundus, Mirabilia, Mentalität, Frankfurt/O. 1999.
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