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D. studierte von 1820-25 in Marburg Rechtswissenschaften. Danach ging er nach Kassel, wo er sich intensiver mit Musik beschäftigte. Seit 1830 hielt er sich auf Gut Obertheres (Lkr. Haßberge) auf, das von seinem Bruder erworben wurde. Dort begann er mit dem Sammeln von fränkischen Volksliedern. Nach Heirat und Übersiedlung nach München 1855 versuchte er sich auch in dramatischer Dichtung. 1859 ging er nach Franken zurück und lebte dann bis zu seinem Tod in N. Sein Hauptwerk, die zweibändige Sammlung 'Fränkische Volkslieder', eine der umfangreichsten Liedsammlungen für eine Region, brachte er 1855 heraus. Der erste Teil umfaßt 180 geistliche Lieder und beinhaltet neben Kirchen- auch Legendenlieder, Lieder zum (->) Brauchtum kirchlicher Feste wie Weihnachten und Dreikönig sowie (->) Wallfahrts- und (->) Prozessionsgesänge. Im zweiten Teil sind 400 weltliche Lieder zu allen gesellschaftlichen Ereignissen aus verschiedenen Epochen zusammengefaßt. Zur Besonderheit dieser Liedgutsammlung gehört die zweistimmige Melodie, die D. den Gesängen beigegeben hat. Neben der großen Liedersammlung hat D. zahlreiche Arbeiten verfaßt, die sich mit dem Volkslied auseinandersetzen.
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