Schaper, Johann

*12.7.

1635

Harburg bei Hamburg

+Anfang Februar

1670

N

Glasermeister, Glas- und Fayencemaler

V.: Hans S. (+1656), M.: Anna, geb. Clauwsen; 1. oo 14.9.1657 Barbara Schatz (+1660); 2. oo 25.6.1660 Regina Meusel; 3 S., 2 T.

S. stammte aus Harburg bei Hamburg, wo er wahrscheinlich auch seine Lehrzeit verbrachte. Ob der berühmte Glasmaler Hans Eggers sein Lehrmeister war, läßt sich nicht belegen. Am 23.8.1655 erscheint sein Name erstmals in den N (->) Ratsverlässen. Trotz seiner augenscheinlichen Kunstfertigkeit hatte er zunächst keine Aufträge. 1658 wurde er Meister im Glaserhandwerk ((->) Glasverarbeitende Handwerke); aus diesem Jahr datieren signierte Wappenscheiben. S. Bedeutung aber besteht v.a. darin, die für Glasscheiben übliche Schwarzlotmalerei erstmals auf Hohlgläser übertragen zu haben ((->) Hausmaler). Das früheste entstandene Hohlglas trägt neben seinem Monogramm die Jahreszahl 1660 und zeigt einen runden Turm in einer Flußlandschaft. Daneben bemalte er - meist unter Verwendung graphischer Vorlagen - auch (->) Fayencen und ergänzte das Schwarzlot durch bunte Schmelzfarben. Trotz unermüdlichen Schaffens blieb ihm, zumindest in N, der Erfolg versagt. Aufträge für die Kartause Prüll bei Regensburg und für den französischen Gesandten, Robert de Gravel, belegen S. Versuch, überregional Aufträge zu erhalten, um seinen ihn zeitlebens belastenden Geldsorgen zu begegnen.

Pazaurek, G. E., Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. 1, Leipzig 1925, 1-18.
Thieme/Becker XXIX, 580 f.
Bosch, H., Die N Hausmaler, München 1984.

Glaser, S.