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1.
Stichwort:
Schmidt, Ferdinand
Geburtstag:
*19.6.
Geburtsjahr:
1840
Geburtsort:
N
Todestag:
+22.8.
Todesjahr:
1909
Beruf:
Fotograf
zus. Personenangaben:
V.: Georg S. (1811-67), Fotograf, M.: Friederike Sophie, geb. Kauscher (+1863); 1. oo N 12.5.1867 Anna Margarethe Kurz; 2. oo N 14.3.1899 Kunigunda Käthe Reichel.
Text:
S., als Sohn von Georg (->) S. schon der zweiten Generation N Fotografen angehörend, ist der bedeutendste N Lichtbildner des 19. Jh. Wohl von seinem Vater in die Fotografie eingewiesen, arbeitete er spätestens ab 1860 im väterlichen Geschäft mit. Nach dem Tod von Georg S. am 8.10.1867 übernahm er das Geschäft und erhielt die Lizenz, als Fotograf tätig zu sein. S. verstand sich primär als Architekturfotograf, erledigte in seinem Geschäft aber auch die übliche Portät- und Personenfotografie bis zu dem kleinen carte-de-visite-Format. Auf einer Ausstellung N Fotografen 1877 im (->) Bayerischen Gewerbemuseum war er mit Stadtansichten, aber auch mit Porträts vertreten. S. bemühte sich schon früh um Aufträge öffentlicher Stellen. So existieren verschiedene Dokumentationen meist neuer Einrichtungen. Sie reichen vom N Zellengefängnis ((->) Justizvollzugsanstalt) über die Ausstellungsräume des (->) GNM bis zu den offiziellen Fotografien der (->) Bayerischen Landes-Gewerbe-Industrie- und Kunstausstellung von 1906 im (->) Luitpoldhain. Neben dem Verkauf seiner N-Ansichten, die er in einem Verkaufskatalog zusammengestellt hatte, war er auch an der Reproduktion seiner Fotografien in größeren Auflagen über das neue Lichtdruckverfahren interessiert. So existiert eine Vielzahl zeitgenössischer Ansichtskarten mit seinen Motiven. Auch nach seinem Tod im Jahr 1909 wurden die Aufnahmen von seinem Gehilfen Karl Michael Stich, der 1911 die Witwe von S. geheiratet hatte, weitervertrieben bzw. über einen von der Witwe gegründeten Kunstverlag auch reproduziert. Die Tätigkeit von S. als Fotograf 1860-1909 deckt sich mit dem Zeitraum der Verwandlung N zur Industrie- und Großstadt. Die rund 2.000 N-Ansichten dokumentieren diesen Prozeß, indem sie in vielen Bildern das Verschwinden der alten Stadt, aber auch die neuen Bauten und Erscheinungen in technisch und ästhetisch hervorragender Weise festhalten. Die überwiegende Mehrzahl der N-Aufnahmen von S. werden als Glasplattennegative, aber auch als Originalabzüge im Bild-, Film- und Tonarchiv des (->) Stadtarchivs verwahrt ((->) Fotosammlungen).
Literatur:
Centrum Industriekultur (Hrsg.), N 1865-1909. Photographien von Ferdinand S., München 1987. Fotoschätze aus dem Stadtarchiv, N 1998. Im Wandel - N vor 100 Jahren. Fotografien von Ferdinand S., N 1999.