Neufchatel, Nicolaus (genannt Lucidel)

*um

1525

Bergen/Hennegau

+nach

1584

Bildnismaler

Seine Ausbildung erhielt N. ab 1539 bei Pieter Coecke van Aelst, Hofmaler Ks. Karls V. (1519-56), in Antwerpen. Anschließend war er in Mons tätig. Vermutlich wegen seines kalvinistischen Glaubens verließ er die kath. Niederlande und kam gegen 1560 nach N. Hier stieg er schnell zum führenden Bildnismaler der Stadt auf. V.a. das Patriziat versorgte ihn mit Aufträgen. In Glaubensdingen kam er auch in Konflikt mit der N Obrigkeit. 1567 wurde N. vom Rat ermahnt, anschließend verliert sich seine Spur, als habe er N verlassen. Sein frühestes datiertes Bildnis, zugleich ein Hauptwerk, ist das Doppelporträt des N Schreibmeisters Johann (->) Neudörffer mit seinem Sohn 1561 ((->) GNM). Mit Ausnahme dieses Gemäldes hat N. kein Bild signiert - sein Schaffen konnte nur auf stilkritischem Wege erschlossen werden. Herauszuheben von diesen ihm zugeschriebenen Gemälden sind die Porträts der N Goldschmiede Wenzel (->) Jamnitzer, 1562/63 (Genf, Musée d' art et d' histoire) und Hans Lencker, 1570 (Kopenhagen, Statens Museum for Kunst). Auf jüngere N Maler wie Lorenz (->) Strauch wirkte sich der realistische niederländische Stil N. anhaltend aus.

Peltzer, R. A., Nicolas N. und seine N Bildnisse, in: Münchner Jb. der bildenden Kunst 3 (1926), 187-231.
GNM (Hrsg.), Die Gemälde des 16. Jh., Ostfildern-Ruit 1997, 328-334.

Mende