Viatis, Bartholomäus

*18.5.

1538

Venedig

+18.11.

1624

N

Kaufmann

V.: Bernardo V. (1504-74), M.: Giovanna di Dressano; 1 S., 1 T. aus erster Ehe.

12jährig wurde der junge Venezianer V. zu dem Federmacher Hans Wollandt nach N in die Lehre geschickt. Im Auftrag Wollandts ging er nach sieben Jahren Lehrzeit für vier Jahre nach Lyon, wo V. Kontakte mit anderen N Handelshäusern ((->) Tucher, (->) Imhoff) knüpfte. 1570 gründete V. mit den N Georg Forst und Melchior Lang eine eigene Handelsgesellschaft. 1569 hatte er Anna (+1585), die Witwe des Gewandschneiders Scheffer, geheiratet, das N (->) Bürgerrecht angenommen und das später nach ihm benannte (->) Viatishaus erworben. Aus den Gewinnen seines florierenden Unternehmens kaufte V. 1589 den Herrensitz (->) Schoppershof aus der Konkursmasse der (->) Handelsgesellschaft Gößwein-Rottenburger. Schon zuvor, 1581, hatte er Martin (->) Peller (1559-1629), den er in Venedig kennengelernt hatte, in seiner Firma angestellt, der 1590 seine Tochter Anna heiratete und sich 1591 mit ihm zur Handelsgesellschaft (->) Viatis-Peller zusammenschloß. 1576 wurde V. ins (->) Genanntenkollegium berufen, 1583 ernannte man ihn zum (->) Gassenhauptmann für den Bereich um die (->) Barfüßerkirche. Nach V. Tod erbten seine beiden Kinder aus erster Ehe, Maria und Bartholomäus d.J., sein riesiges Vermögen. 1569 erteilte Ks. (->) Maximilian II. V. ein Wappenprivileg. 1730 wurden seine Nachkommen (->) gerichtsfähig und 1818 in den einfachen bayerischen Adel immatrikuliert. Mit Georg Christoph V. ist die Familie 1834 ausgestorben. Nach Bartholomäus V. wurde eine Straße in (->) Zerzabelshof benannt. Wappen: Von Gold und Silber schräglinks geteilt mit einer von Schwarz und Rot schräglinksgeteilten Bracke mit roter Zunge und goldenem Halsband.

StadtAN E 1; E 19.

Hirschmann, 25.
Seibold, G., Die Viatis und Peller, Köln/Wien 1977.
Imhoff, N, 144 f.

Diefenbacher