Schwemmer, Heinrich

*28.3.

1621

Gumpertshausen

+26.5.

1696

N

Kapellmeister, Komponist

V.: Adam S. (+1627), Zimmermann; 1. oo N 1651 Susanne Keßner; 2. oo N 1674 Anna Barbara Deßler.

Dem Bericht von Zacharias Händler zufolge kam S. 1641 nach N; er mußte zusammen mit seiner Mutter den Heimatort verlassen. Der Weg führte ihn über Weimar (1636; hier starb seine Mutter 1638) und Coburg in die Rst. In der (->) Lateinschule bei St. (->) Sebald ergänzte s. seine durch die Kriegswirren verursachten Bildungsdefizite. Als Bassist im Konzert während des (->) Friedensmahls 1649 wird S. erstmals erwähnt. Die musikalische Ausbildung bei Johann Erasmus (->) Kindermann befähigte ihn 1656 zur Nachfolge von Georg Walch im Amt des Director chori musici. S. war der einzige unter N maßgeblichen Musikern des 17. Jh., der zugleich im Schuldienst tätig war: Seit 1650 unterrichtete er an der Schule bei St. (->) Lorenz (1651 Schulkollege), 1655 wechselte er an die Schule von St. Sebald. Bei seiner Arbeit am (->) Musikchor wurde S. vom Sebald-Organisten Paul (->) Hainlein unterstützt. Zu S. Schülern zählen Johann (->) Krieger, der spätere Musikdirektor Maximilian Zeidler sowie Johann (->) Pachelbel. Die kompositorische Hinterlassenschaft von S., soweit erhalten, besteht aus 45 gedruckten Kasualmusiken sowie zehn handschriftlich vorliegenden Gesängen (zumeist im modernen konzertierenden Stil).

Samuel, H. E., The Cantata in Nuremberg during the Seventeenth Century, Ann Arbor 1982.

Röder, T.