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Nach Abschluß der Schreinerlehre (1895-98) und einer fünfjährigen Wanderschaft wurde S. in N ansässig. Schon 1906 gelang dem aktiven Sozialdemokraten und Gewerkschafter der Aufstieg zum Geschäftsführer des örtlichen Holzarbeiterverbands. 1912 wurde er außerdem in die Abgeordnetenkammer des bayerischen Landtags gewählt, dem er bis 1920 angehörte. Den Höhepunkt seiner politischen Karriere erreichte S. nach Ende des (->) Ersten Weltkriegs, als er zum Minister für militärische Angelegenheiten im Kabinett Johannes Hoffmann berufen wurde (1919-20). Anschließend widmete er sich in N dem Aufbau eines optischen Instituts. Erst gegen Ende der Weimarer Jahre wurde er von der (->) SPD wieder in die Pflicht genommen. Als Vorsitzender des Unterbezirks N, Mitglied des fränkischen Bezirksvorstands, Reichstagsabgeordneter und Vorsitzender der Eisernen Front ((->) Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold) in N beteiligte er sich maßgeblich am Kampf gegen die Nationalsozialisten. Dies zwang ihn 1933 unterzutauchen. Nach seiner zweiten Verhaftung (1944) kam er ins Berliner Gestapo-Gefängnis an der Lehrter Straße. Dort wurde er wenige Tage vor Kriegsende erschossen. Er wurde durch eine Straßenbenennung in St. (->) Leonhard geehrt.
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Literatur:
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Osterroth, F., Biographisches Lexikon des Sozialismus, Bd. 1, Hannover 1960, 268 f. Schumacher, M. (Hrsg.), M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus, Düsseldorf 1994, 435 f. Schröder, W. H., Sozialdemokratische Parlamentarier in den Deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933, Düsseldorf 1995, 730.
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