Gerle, Hans

*um

1500

N

+

1570

N

Lautenmacher

V.: vermutlich Conrad G. (+1521), Lautenmacher, M.: vermutlich Walburga; oo N 1517 Kunigunde (+1555).

Der Vater von Hans G. ist seit 1461 als Lautenmacher in N nachweisbar; er belieferte u.a. den Hof Karls des Kühnen v. Burgund (1467-77). G. selbst gehört zusammen mit Hans Neusidler zu den bedeutenden N Lautenisten der 1. Hälfte des 16. Jh., die sich im Lautenbau, -spiel und in der Publikation aufschlußreicher Lehrwerke hervorgetan hatten. G. veröffentlichte 1532 'Musica Teutsch, auf die Instrument der grossen vnnd kleinen Geygen, auch Lautten ...' (2. Aufl. 1537; 3., erweiterte Aufl. 1546 unter dem Titel 'Musica vnd Tabulatur ...'). Wie der Titel von 1532 bereits sagt, hatte G. auch Kompetenz im Spiel (und Bau) von Violen. Von der Forschung vielbeachtet sind G. Angaben zur Lautenstimmung in der 'Musica Teutsch'. Ein weiterer Hans G., Lautenmacher aus Giesberg bei Kempten, wurde 1554 in N eingebürgert. Die G.-Straße in (->) Galgenhof ist nach seinem Vater benannt.

ADB IX, 23 f.
NDB VI, 306 f.
Musik in Geschichte und Gegenwart, Bd. 4, Kassel u.a. 1955, Sp. 1802-1807.
Pierce, J., Hans G., Diss. North Carolina 1973.
Meyer, C., Observations pour une analyse des tempéraments des instruments à cordes pincée. Le luth de Hans Gerle, in: Revue de musicologie 71 (1985), 119-141.

Röder, T.