Kleberger, Hans

*Juli

1485

N

+6.9.

1546

Lyon (kath.)

Faktor, Bankier, Mäzen

V.: Hans Scheuchenpflug gen. K., M.: Agatha, geb. Zeitler; 1. oo 1528 Felicitas Pirckheimer (+1530); 2. oo Pelonne de Bonzin; 1 S.

K. Vater stieg als Harnischmacher in den (->) Waffenhandel ein und investierte seine Gewinne in Hypotheken. K. selbst war zunächst in der (->) Imhoffschen Handelsgesellschaft u.a. in Bern und Lyon beschäftigt. In Bern, wo er das Bürgerrecht erwarb, betätigte er sich zudem selbständig in Geldgeschäften. Sein Hauptbetätigungsfeld fand er aber in Lyon, mit seinen Messen wichtigster Stützpunkt N Handelshäuser im Warenaustausch mit Südwesteuropa und damals die bedeutendste Finanzmetropole Frankreichs. Seine Verbindung zu N und Augsburger Fernhändlern ließ ihn zum maßgeblichen Geldvermittler für die französische Krone werden. 1526 porträtierte ihn Albrecht (->) Dürer. 1527 wurde K. N Bürger und Teilhaber in der Imhoffschen Handelsgesellschaft. Gegen den Widerstand Willibald (->) Pirckheimers heiratete er dessen Tochter Felicitas, Witwe des Hans (->) Imhoff. Nach deren Tod bezichtigte ihn sein Schwiegervater des Giftmords und verunglimpfte ihn als Wucherer und Atheisten. K. hatte inzwischen sein N (->) Bürgerrecht wieder aufgegeben und war nach Lyon zurückgegangen, wo er 1535 französischer Staatsbürger und 1543 kgl. Kammerdiener wurde. In Lyon hielt er weiterhin Kontakt zu N Kaufleuten, die teilweise (so Gabriel (->) Tucher) sehr negativ über K. urteilten. Als Lyoner Schöffe (seit 1545) gehörte er zu den reichsten Bürgern der Stadt. Nach seinem Tod hinterließ K. seiner aus Tournai stammenden zweiten Ehefrau, Witwe eines in Paris hingerichteten Protestanten, ein Vermögen, das diese in die Lage versetzte, 14 Herrschaften zu erwerben. 1925 verewigte Olga (->) Pöhlmann K. in ihrem historischen Roman 'Hans Kleberg. Roman aus dem N Albrecht Dürers'.

NDB XI, 718 f.

Diefenbacher