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Peter, Carl Ludwig (1808–1893)

Seit dem 6. April 1836 war Peter mit Caroline Gesenius, der Tochter des Theologen und Sprachforschers Wilhelm Gesenius (1786–1842), verheiratet. Sohn: Hermann Peter (1837–1914). Die Tochter Clara Peter war seit 1879 mit dem Professor des Römischen Rechts Ferdinand Kniep (1830–1920) verheiratet (das Heiratsdatum nach Degener’s Wer ist’s? 4. Aufl. 1909, 723; 1880 bei Dorfmüller ist wohl unzutreffend).

Vita

Geboren Freiburg an der Unstrut 6. April 1808, gestorben Jena 11. August 1893.

Zunächst Privatunterricht, 1821 Besuch des Domgymnasiums in Naumburg und

12. April 1822 – 21. März 1827 (Reifeprüfung) der Landesschule zur Pforte (Hoffmann, Pförtner Stammbuch 365 Nr. 9024).

SS 1827ff. Studium der Theologie und orientalischen Sprachen in Halle (Gesenius und Julius Aug. Ludw. Wegschneider).

8. September 1830 theol. Examen pro licentia concionandi in Magdeburg (als Philologe und Historiker war Peter Autodidakt).

19. Januar 1831 Lehrer (Kollaborator) an der Latein. Hauptschule in Halle, Johannis 1831 ebd. am Kgl. Pädagogium.

8. Oktober 1831 Promotion zum Dr. phil. in Halle mit den Symbola critica in Iesaiae vaticinia (32 S. ungedruckt). 1830 bei Herm. Peter 112 und Dorfmüller ist ein Versehen; vgl. dazu die Bibliographie der Universitätsschriften von Halle-Wittenberg 1817–1885. Bearb. von W. Suchier. Berlin 1953, 367 u. 720 (Nr. 2687 u. 583): 1881 Erneuerung des Diploms.

27. März 1833 Examen pro facultate docendi. Unterrichtsfächer Peters waren: Latein, Griechisch, Hebräisch, Französisch, Religion, Mathematik und Geschichte.

26. Juni 1835–43 Direktor des Gymnasium Bernhardinum in Meiningen.

Oktober 1843–48 Consistorial- und Schulrat und Referent über das gesamte Schulwesen im Herzogtum Meiningen in Hildburghausen.

15. September 1848 Vortragender Rat für Kirchen- und Schulsachen im Ministerium in Meiningen.

Januar 1853 Direktor in Anklam, Ostern 1854 in Stettin (Marienstiftsgymnasium).

Ostern 1856 – Ostern 1873 Rektor der Landesschule zur Pforte. Nach seiner Pensionierung ord. Honorarprofessor an der Philosoph. Fakultät der Univ. Jena.

3. Februar 1859 Dr. theol. h. c. Jena.

1873 Roter Adlerorden 3. Klasse (den Adlerorden 4. Klasse hatte er bereits 1857 erhalten).

Werke

Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen. Halle 1835. 2. völlig umgearb. Aufl. 1858. 3. verb. Aufl. 1866. IV u. 144 S. 41873. 5. verb. Aufl. Halle 1877. IV u. 146 S. 6. verb. 1886. IV u. 166 S. [Englische Ausgabe] Chronological Tables of Greek History, Accompanied by a Short Narrative of Events. With References to the Sources of Information and Extracts from Ancient Authorities. Translated from the German by G. Chawner. Cambridge 1992. 142 S.

Commentationis criticae de Xenophontis Hellenicis specimen. Programm Meiningen 1835. 21 S.

Ueber die Eigenthümlichkeiten des Sprachgebrauchs des Julius Caesar. Programm Meiningen 1836. 14 S.

Commentatio critica de Xenophontis Hellenicis. Halle 1837. Gewidmet ist diese Schrift seinem Schwiegervater Wilhelm Gesenius (s. H. Peter 113f.)

Über die boni viri des Cicero. Meiningen 1837.

Cicero, Ad M. Brutum orator. Eine kritische und erklärende Schulausgabe von C. Peter und G. Weller. Nebst einer Einleitung, zwei Indices und einer vollständigen Collation zweier Wolfenbüttler Handschriften. Leipzig 1838.

Observationes de usu Ciceroniano imperfecti coniunctivi pro plusquamperfecto coniunctivo, infinitivorum omissis pronominibus subiecti, relativorum pronom(minum) repetitis substantivis. Programm Meiningen 1838. 15 S.

Ueber die lateinischen Stilübungen auf Gymnasien. Programm Meiningen 1839. 14 S.

Cicero, De claris oratoribus liber qui dicitur Brutus. Maxime ex codd. reg. Parisiensi, duobus Gud(ianis), Dresdensi recensuit cum annotatione critica et commentario edidit C. Peter. Adiecti sunt excursus maximam partem grammatici. Leipzig 1839.

Ueber die Grundzüge der Entwickelung der röm. Verfassung. Ein Beitrag zur Kritik von Niebuhrs römischer Geschichte. Programm Meiningen 1839. 29 S.

Pädagogische Reflexionen über eine Stelle im Plato und Aristoteles. Meiningen 1841.

Die Epochen der Verfassungsgeschichte der röm. Republik. Mit besonderer Berücksichtigung der Centuriatcomitien und der mit diesen vorgegangenen Veränderungen. Leipzig 1841.

Zeittafeln der röm. Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen. Halle 1841. 2. Aufl. 1853. 3. verb. Aufl. 1864. IV u. 138 S. 4. Aufl. 1867. 5. Aufl. 1875. 6. Aufl. 1882.

Der Geschichtsunterricht auf Gymnasien. Ein methodischer Versuch als Beitrag für die Neugestaltung des deutschen Gymnasialwesens. Halle 1849.

Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementar-Unterricht in der Geschichte. Halle 1849. 121884.

Geschichte Roms in drei Bänden. 3 Bde. Halle 1853–54. 2. größtenteils völlig umgearb. Aufl. 1: 1865. 2: 1866. 3: 1867. 3,2: 1869. 3. verb. Aufl. Halle 1870/71. 4. verb. Aufl. 1881. 1: Von den ältesten Zeiten bis auf die Gracchen. XXVIII u. 550 S. 2: Von den Gracchen bis zum Untergange der Republik. XX u. 525 S. 3: Die Geschichte der Kaiser bis zum Tode Marc Aurels. XXXI u. 605 S.

Das Verhältnis des Livius und Dionysius von Halikarnass zu einander und zu den älteren Annalisten. Programm Anklam 1853. 13 S.

Studien zur röm. Geschichte mit besonderer Beziehung auf Theodor Mommsen (Einladungs-Programm ... der Landesschule Pforta). Naumburg 1861. 68 S.

Studien zur röm. Geschichte. Ein Beitrag zur Kritik von Th. Mommsens Römischer Geschichte (enthält: 1. Die ersten Jahre des Zweiten Punischen Krieges. 2. Die Entwickelung der Verfassung. 3. Die Macchiavellistische Politik der Römer in der Zeit vom Ende des Zweiten Punischen Krieges bis zu den Gracchen). Halle 1863. VI u. 183 S. 2. Aufl. (ebenfalls) 1863. VI u. 183 S.

Ueber die Quellen des 21. und 22. Buches des Livius (Programm der Landesschule Pforta). Naumburg 1863. 81 S. Auch unter dem Titel: Livius und Polybius. Ueber die Quellen des 21. und 22. Buches des Livius. Halle 1863. 81 S.

Dionysius von Halikarnass und Livius. Rhein. Museum 33 (N. F. 29), 1874, 513–560.

Römische Geschichte in kürzerer Fassung. Halle 1875. 2. verb. Aufl. Halle 1878. XXIII u. 698 S.

Tacitus, Agricola. Erklärende und kritische Schulausgabe. Jena 1876. VI u. 126 S.

Tacitus, Dialogus de oratoribus. Erklärende und kritische Schulausgabe. Jena 1877.

Zur Kritik der Quellen der älteren römischen Geschichte. Halle 1879. VIII u. 166 S.

Briefe

Calder, Studies (s. unter Würdigungen) 191–197 (zwei Briefe von U. von Wilamowitz an C. Peter aus dem Jahre 1872). Vgl. dazu auch Paul Dräger, Cujavus origine – Wilamowitz in Markowitz. In: „Origine Cujavus“. Beiträge zur Tagung des 150. Geburtstages U. von Wilamowitz-Moellendorffs (1848–1931). Hg. von W. Appel (Xenia Torunensia 4). Toruń 1999, 7–29, insbes. 13f.

Schriftenverzeichnis

H. Peter, Biograph. Jahrb. 18, 148–151. Dorfmüller 129 f.

Quellen

Nekrologe

Hermann Peter, Biograph. Jahrb. für Altertumskunde 18 (JAW 86), 1895 (1896), 110–148 u. 148–151 (mit Schriftenverz.).

Diederich Volkmann, Ecce der Kgl. Landesschule Pforta 1893, 3–13.

Würdigungen

Eckstein 432. Pökel 205.

Hermann Peter, ADB 53 (1907), 21–23 (Lit.). Kein Artikel in der DBE.

Gustav Lothholz, Pädagogik der Neuzeit in Lebensbildern (= F. von Raumer, Geschichte der Pädagogik 5). Gütersloh 1897, 413–416.

Hauke Reich, Nietzsche-Zeitgenossenlexikon (Basel 2004) 164f. (Lit.).

Otto Kern, Meine Lehrer (Hildesheim 2008) 42f. 264.

Petra Dorfmüller, Rectore Portenses. Leben und Werke der Rektoren der Landesschule Pforta. Beucha 2006, 127–131 (Bildnis, Werke und Lit.).

Bursian, Geschichte der class. Philologie 1177 u. ö.

Karl Christ, Röm. Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft. München 1982, 56f. 76.

Wilamowitz, Erinnerungen 75–77. 81. 129.

Lothar Wickert, Theodor Mommsen. Eine Biographie. Bd. 2. Frankfurt 1964, 232 (Anm. 9). Bd. 3. Ebd. 1969, 422. 619 (Anm. 5). 652–656 (Anm. 161. 162. 167. 175). Th. Mommsen – Otto Jahn, Briefwechsel 1842 – 1868. Hg. von L. Wickert. Ebd. 1962, 98. 174.

Curt Paul Janz, Friedrich Nietzsche. Biographie 1 (1978), 120; 3 (1979), 90.

William M. Calder III, The Wilamowitz-Nietzsche Struggle. New Documents and a Reappraisal. Nietzsche-Studien 12, 1983, 214–254 = Calder, Studies in the Modern History of Class. Scholarship. Neapel 1984, 183–223. 307, insbes. 191–97 u. ö.

Friedrich Nietzsche, Briefe. KSB 1 (KGB 1,1), 44f. 226f. u. 229. Vgl. dazu den Komm. 1, 4, 210 u. 312 sowie den Brief Gustav Krugs an Nietzsche, KGB 1, 1, 389. KSB 2 (KGB 1, 2), 173. 175. 367 u. ö. (vgl. das Register).

Joh. Jac. Bachofen, Gesammelte Werke. Bd. 10. Briefe. Basel u. Stuttgart 1967, 418f.

Carl Otfried Müller, Briefe aus einem Gelehrtenleben. 1797–1840. Hg. und erl. von Siegfried Reiter. 2 Bde. Berlin 1950 (1, 281, 5ff und 2, 210f.).

Bildnisse

Dorfmüller 127.

Nachlaß

Unte-Rohlfing, Quellen für eine Biographie Karl Otfrieds Müllers (Hildesheim 1997) 148 unter Abt. 2, 972 (Hinweis auf einen Brief Peters an Müller aus dem Jahre 1835).

Referenzdaten

Dieser Artikel

Permalink: Teuchos-Biogramm Peter Carl Ludwig
Sammlung: Philologische Biographien
Verfasser: Wilt-Aden Schröder
Online-Version erstellt: 2010-04-15
Letzte Aktualisierung: 2012-11-29

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