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Eucken, Rudolf Christoph (1846–1926)

Sein Sohn Arnold Eucken (1884–1950) war ein bekannter Vertreter der physikalischen Chemie, zuletzt Professor in Göttingen. Noch berühmter war der zweite Sohn, der Nationalökonom Walter Eucken (1891–1950), der Begründer des sog. Ordoliberalismus.

Vita

Geboren Aurich 4. Januar 1846, gestorben Jena 15. September 1926.

Besuch des Ulrichs-Gymnasiums in Aurich.

SS 1863 Studium der Philologie (Sauppe) und Philosophie (Gustav Teichmüller) in Göttingen. 2. Juni 1866 Promotion in Göttingen. Oktober 1866 Staatsexamen.

WS 1866/67 Vertiefung der Studien in Berlin (Trendelenburg, Bonitz).

Frühjahr 1867 Probekandidat am Berliner Sophiengymnasium.

Herbst 1867 Gymnasialoberlehrer in Husum, Ostern 1869 am Friedrichs-Gymnasium in Berlin, Herbst 1869 am Alten Gymnasium in Frankfurt am Main (unter Tycho Mommsen).

1871 ordentlicher Professor der Philosophie und Pädagogik in Basel (Eucken war Kollege Nietzsches, der damals die philologische Professur innehatte, aber gerne auf die philosophische gewechselt wäre).

SS 1874 ordentlicher Professor der Philologie in Jena bis zur Emeritierung zum 1. April 1920 (die Berufung Euckens wurde vom Kurator Moritz Seebeck auf Empfehlung Eduard Zellers betrieben).

1912/1913 Austauschprofessor in den USA (Harvard) und Vortragstätigkeit an mehreren amerikanischen Universitäten.

1903 Dr. theol. h. c. Gießen.

1908 auswärtiges Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

12. November 1908 Verleihung des Literatur-Nobelpreises.

1912/1913 Ehrendoktor US-amerikanischer Universitäten, so von Syracuse (Dr. of Human Letters), Columbia University (Dr. of Letters) und der New York University (Dr. of Law).

Werke

Gesammelte Werke. Mit einer Einleitung hg. von Rainer A. Bast. 12 Bände. Hildesheim 2005–2008 (im Rahmen dieser Ausgabe werden zahlreiche Werke Euckens unverändert nachgedruckt).

De Aristoteles dicendi ratione. Pars 1: Observationes de particularum usu. Diss. Göttingen 1866. 81 S.

Über den Sprachgebrauch des Aristoteles. Beobachtungen über die Praepositionen. Berlin 1868. 75 S.

Über die Bedeutung der Aristotelischen Philosophie für die Gegenwart. Akademische Antrittsrede, gehalten am 21. November 1871 in Basel. Berlin 1872. 25 S.

Die Methode der Aristotelischen Forschung in ihrem Zusammenhang mit den philosophischen Grundprincipien des Aristoteles dargestellt. Berlin 1872. VI (VII) u. 185 S.

Geschichte der philosophischen Terminologie, im Umriss dargestellt. Leipzig 1879. VI (VII) u. 226 S. (= Hildesheim 1960 und 1964).

Aristoteles’ Anschauung von Freundschaft und Lebensgütern (Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge 19, 452). Berlin 1884. 44 S.

Die Lebensanschauungen der großen Denker. Eine Entwicklungsgeschichte des Lebensproblems der Menschheit von Plato bis zur Gegenwart. Leipzig 1890. VIII u. 496 S. Zahlreiche Auflagen: 2. umgearbeitete Auflage 1896. VIII u. 492 S. 3. umgearbeitete Auflage 1899. XII u. 492 S. Widmung: „Meiner lieben Schwiegermutter / Frau Athenaea Passow / gewidmet“. 4. umgearb. Aufl. Mit einem Bildnis des Verfassers. 1902. VIII u. 523 S. 101912. 121918. 15. – 18. Aufl. Berlin 1921/22. VIII u. 564 S. (= 191930). 20. unveränderte Auflage Berlin 1950. Unv. Neudruck der 17–18. Aufl. Hildesheim 2007 (Ges. Werke 12). VIII u. 564 S.

Der Kampf um das Gymnasium. Gesichtspunkte und Anregungen. Stuttgart 1891. 68 S.

Gesammelte Aufsätze zur Philosophie und Lebensanschauung. Leipzig 1903. (IV u.) 242 S. Darin: „Aristoteles’ Urteil über den Menschen“ von 1890 (53–65).

Zahlreiche Werke zu den verschiedensten Gebieten der Philosophie.

Briefe

Briefe aus dem Nachlaß des Jenaer Philosophen Rudolf Eucken 1900–1926. Zeitüberlegenheit und historisch-politische Wirklichkeit eines idealistischen Philosophen. Hg. von Othmar Feyl. Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 10, 1960/61, 249–294 (Briefe an Eucken).

Autobiographisches

Lebenserinnerungen. Ein Stück deutschen Lebens. Leipzig 1921. V u. 127 S. (mit einem Photo von Rudolf Dührkoop, Berlin). 2. erweiterte Auflage 1922. V u. 132 S. (Neudruck in Bd. 11 der Gesammelten Werke, Hildesheim 2008).

Schriftenverzeichnis

Eucken, Lebenserinnerungen1.2 120 bzw. 125 (Hauptwerke). Eucken, Philosophische Schriften / Nobelpreis für Literatur 1908, 379–381 (Hauptwerke). NUC 163, 195–204. GV (1700–1910) 35, 137–139 und GV (1911–1965) 33, 339–341.

Quellen

Nekrologe

A. Biese, Humanistisches Gymnasium 38, 1927, 217–219.

Max Wundt, Rudolf Eucken. Rede, gehalten bei der Eucken-Gedächtnisfeier der Universität Jena am 9. Januar 1927 (Pädagogisches Magazin 1124). Langensalza 1927. 39 S.

Würdigungen

Thomas Raeber, NDB 4 (1959), 670–672. DBE2 3 (2006), 172.

Herrmann Lübbe, Biographisches Lexikon für Ostfriesland 1 (1993), 134–137 (Werke und Literatur).

Pökel 74.

(Wilhelm) Bruhn, Art. Rudolf Eucken. In: Pädagogisches Lexikon. Hg. von Hermann Schwartz. 1. Bielefeld 1928, 1297–1301.

Philosophen-Lexikon. Handwörterbuch der Philosophie nach Personen. Hg. von Werner Ziegenfuss. 1. Berlin 1949, 302–303 (Literatur).

Friedrich Meinecke, Autobiographische Schriften (= Werke 8). Stuttgart 1969, 290 u. 459–461.

Friedrich Nietzsche, KGB 2, 1 (= KSB 3), 192. 236. 244; 2,3 (= KSB 4), 189. 200. 212.

Max Vollert, Die Berufung Rudolf Euckens nach Jena, 1873. In: Beiträge zur thüringischen und sächsischen Geschichte. Festschrift für Otto Dobenecker zum 70. Geburtstage. Jena 1929, 505–522.

Rudolph Eucken und sein Zeitalter. Studien von... (Pädagogisches Magazin 1072). Langensalza 1926. 84 S. Das Bändchen, Eucken zum 80. Geburtstag gewidmet, enthält die folgenden Beiträge: Friedrich Lienhard, Gedanken über Eucken und sein Zeitalter (9–21). Curt Hacker, Die Aufgabe der Zeit (22–46). Bruno Jordan, Eucken und die Grundfragen der Religion (47–84).

Erich Rudolf Jaensch, Aus meinen Erinnerungen an Rud. Eucken und über einige Beziehungen zwischen seinem Werke und der Arbeit der Gegenwart (Pädagogogisches Magazin 1141). Langensalza 1927.

Rudolf Eucken, Philosophische Schriften. Nobelpreis für Literatur 1908 (Nobelpreis für Literatur Bd. 9). Ohne Ort und Jahr (Zürich 1967). 384 S. (Bildnis). Der Band enthält neben Euckens „Der Sinn und Wert des Lebens“ (1908) und „Einführung in die Hauptfragen der Philosophie“ (1908 bzw. 1920) folgende Beiträge: Gunnar Ahlström, Kleine Geschichte der Zuerkennung des Nobelpreises an Rudolf Eucken (7–17). H. Hjärne, Verleihungsrede anläßlich der Überreichung des Nobelpreises für Literatur an R. Eucken am 10. Dezember 1908 (19–30). Rudolf Quenzer, Leben und Werk von Rudolf Eucken (31–43).

Stefan Gerber, Universitätsverwaltung und Wissenschaftsorganisation in 19. Jhdt. Der Jenaer Pädagoge und Universitätskurator Moritz Seebeck. Köln 2004, 21ff. 90f. u.ö.

Uwe Dathe, Der Philosoph bestreitet den Krieg. Rudolf Euckens politische Publizistik während des Ersten Weltkrieges. In: Zwischen Wissenschaft und Politik. Studien zur Jenaer Universität im 20. Jahrhundert. Hg. von H. Gottwald und M. Steinbach. Jena 2000, 47–64.

Hermann Lübbe, Politische Philosophie in Deutschland. Studien zu ihrer Geschichte. Basel 1963, 178–188 in dem Kapitel „Die politischen Ideen von 1914“.

Barbara Beßlich, Wege in den „Kulturkrieg“. Studien zur Zivilisationskritik in Deutschland 1890–1914. Darmstadt 2000, 36–118.

Kurt Flasch, Die geistige Mobilmachung. Die deutschen Intellektuellen und der Erste Weltkrieg. Ein Versuch. Berlin 2000, 15–35 u. ö.

Zur Familie

Margaret Eucken und Rudolf Janssen, Ahnenliste Eucken. Ostfriesische Ahnenlisten Bd. 2, Lieferung 5, Aurich 1973, 69-75. Ergänzungen dazu von Georg Brawe, Quellen und Forschungen zur Ostfries. Familien- und Wappenkunde 23, 1974, 116.

Literatur zu Euckens Philosophie (Auswahl)

Otto Siebert, Rudolf Euckens Welt- und Lebensanschauung und die Hauptprobleme der Gegenwart (Pädagogisches Magazin 821). Langensalza 1904. 2. Auflage 1911. VI (VII) u. 132 S. 41926.

Erich Becher, Rudolf Eucken und seine Philosophie. Eine Rede, gehalten bei der Eucken- Gedächtnisfeier im Auditorium Maximum der Universität München am 8. November 1926 (Pädagogisches Magazin 1123). Langensalza 1927.

Otto Braun, Rudolf Euckens Philosophie und das Bildungsproblem. Zwei Vorträge. Leipzig 1909.

Theodor Kappstein, Rudolf Eucken, der Erneuerer des deutschen Idealismus (Moderne Philosophie Bd. 5). Berlin 1909.

Émile Boutroux, Rudolf Euckens Kampf um einen neuen Idealismus. Autorisierte Übersetzung von I. Benrubi. Mit einem Bildnis Euckens. Leipzig 1911. 32 S.

Kurt Kesseler, Rudolf Euckens Werk. Eine neue idealistische Lösung des Lebensproblems. Zur Einführung in sein Denken und Schaffen. Bunzlau 1911. XII u. 135 S.

Kurt Kesseler, Der Kampf Rudolf Euckens um einen geistigen Grund und Inhalt des Lebens. Mit bes. Berücksichtigung seiner Bedeutung für die Pädagogik (Pädagogisches Magazin 578). Langensalza 1914. 34 S.

Gerhard Budde, Welt- und Menschheitsfragen in der Philosophie Rudolf Euckens. Langensalza 1921.

Alfred Werner, Rudolf Eucken und die Kultur der Gegenwart (Philosoph. Reihe 85). Berlin 1927. 108 S.

Herbert Schack, Denker und Deuter: Männer vor der deutschen Wende. Stuttgart 1938, 65–87 (Bildnis).

Referenzdaten

Dieser Artikel

Permalink: Teuchos-Biogramm Eucken Rudolf Christoph
Sammlung: Philologische Biographien
Verfasser: Wilt-Aden Schröder
Online-Version erstellt: 2010-04-15
Letzte Aktualisierung: 2012-11-29

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