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Scher, Peter (30.09.1880-23.09.1953)

Nachlass
Stadtarchiv Wasserburg am Inn

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Peter Scher (Geburtsname: Fritz Hermann Schweynert) war eindeutscher Schriftsteller. Er wurde am 30.09.1880 inGroßkamsdorf/Ziegenrück geboren und verstarb am23.09.1953 in Wasserburg am Inn; Scher gab zahlreicheBuchpublikationen heraus und war als Herausgeber undÜbersetzer tätig; Redakteur des „Simplicissimus“;literarisches Werk: v.a. Gedichte und kürzereProsatexte.
Beruf
Schriftsteller
Geburtsname
Fritz Hermann Schweynert
Pseudonym
Leon Holly; Eff Ess; Emanuel
Biographische Quellen
http://www.wasserburg.de/de/stadtarchiv/bestaende/sammlungen/008scherpeter/

Bestandsinformationen

Signatur
Bestand VI. Sammlungen, zeitgeschichtliche Dokumentation, Nachlässe und Deposita: Stadt Wasserburg a. Inn und Umgebung »» Gesellschaft »» Bevölkerung »» Einzelpersonen (Künstler, Schriftsteller, Personen des Zeitgeschehens etc.) »» Scher, Peter
Inhaltsangabe
1. künstlerischer Nachlass Peter Schers<br /><br />Innerhalb des künstlerischen Nachlasses bilden Einzelgedichte und kürzere Prosatexte Schers die Hauptmasse.Sie sind als handschriftliche und / oder maschinenschriftliche Manuskripte erhalten, zum Teil auch gedruckt in Form von Zeitungsausschnitten. Insbesondere für die maschinenschriftlichen Gedichte gilt: sie weisen eher selten eine Datierung auf und liegen häufig in mehrfacher Ausfertigung vor  - überwiegend als reine Abschriften bzw. Durchschläge,  teilweise mit handschriftlichen Korrekturen versehen, teilweise sind abweichende Fassungen vorhanden.<br /><br />Inhaltlich und zeitlich decken die Gedichte ein breites Spektrum ab und geben so einen umfassenden Einblick in das lyrische Schaffen Schers: erhalten sind zum Beispiel Stimmungsgedichte aus den Jahren 1902 bis 1909, die Scher unter dem Pseudonym &quot;Leon Holly&quot; verfasste; satirische, das politische Geschehen kritisch reflektierende Gedichte aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und den 1920er Jahren, die er unter wechselnden Pseudonymen wie Eff Ess und Emanuel unter anderem in der Zeitschrift &quot;Simplicissmus&quot; veröffentlichte; bis hin zu den Gedichten aus Schers Wasserburger Zeit, die Eingang in die Gedichtbände &quot;Gerade dies&quot; (1940) und &quot;Der Freudensprung&quot; (1942) fanden.<br /><br />Im Bereich der Prosa überwiegen kurze Erzählungen, daneben finden sich auch Theaterkritiken und Reiseberichte aus den 1930er Jahren. Ein einziger Roman ist im Nachlass  - sowohl als maschinenschriftliches Manuskript als auch als Zeitungsausschnitt  - überliefert: der autobiographisch gefärbte Roman &quot;Der Mörder Tappe&quot;, der 1931 in drei Folgen im &quot;Berliner Tageblatt&quot; erschienen war. Nicht veröffentlicht wurde hingegen das von Scher als &quot;rhapsodische Dichtung&quot; bezeichnete Werk &quot;Franziskus Don Juan&quot;, von dem im Nachlass drei Manuskriptfassungen existieren.<br /><br />Unveröffentlicht geblieben ist wohl auch das Dramenmanuskript &quot;Horand und Luise&quot;, das Scher 1951 den Münchner Kammerspielen zur Prüfung angeboten hat.  Für das maschinenschriftliche Manuskript &quot;Einbruch am Mittag&quot;, das vermutlich als Hörspiel konzipiert war, konnte ebenfalls keine Veröffentlichung nachgewiesen werden.<br /><br />Drei Akten umfasst die Sammlung von Zeitungsausschnitten und Manuskriptsendungen mit Beiträgen Schers, die Helene Scher nach dem Tod ihres Mannes veröffentlichen ließ. Eine flüchtige Durchsicht lässt den Schluss zu, dass die postum erschienenen Gedichte und Prosatexte größtenteils zu einem früheren Zeitpunkt - gelegentlich unter anderer Überschrift und mit leichten Änderungen - publiziert worden waren.<br /><br />Im Nachlass enthalten sind unter anderem auch einzelne Blätter mit Zusammenstellungen von Gedichten und Prosatexten, Druckfahnen mit handschriftlichen Korrekturen zu den Gedichtbänden &quot;Panoptikum&quot; und &quot;Der Freudensprung&quot;, ein Brief Schers an Franz Pfemfert, den Herausgeber der Zeitschrift &quot;Die Aktion&quot;, Honorarabrechnungen und Verlagswerbungen für einzelne Bücher des Schriftstellers.<br /><br />2. Lebensdokumente von Peter und Helene Scher /  sonstige Archivalien<br /><br />Darüber hinaus gehört eine Fülle von Archivalien zum Sammlungsbestand, die Aufschluss über das Leben und schriftstellerische Schaffen Peter Schers geben: genannt seien amtliche Dokumente (Reisepässe, Mitgliedsausweis der Reichsschrifttumskammer), Urkunden (Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunde), Zeitungsartikel zum 70. Geburtstag und zum Tod Schers sowie Unterlagen, die im Zusammenhang mit dem Spruchkammerverfahren gegen Scher gebildet wurden: hier finden sich z.B. neben einem ausgefüllten Fragebogen der Militärbehörde auch Schers Schilderung seines beruflichen Werdegangs sowie eine Zusammenstellung von Materialien, die die von ihm erfahrenen beruflichen Einschränkungen während der NS-Zeit belegen sollen.<br /><br />An Archivalien zum Leben Helene Schers sind unter anderem überliefert: Unterlagen zum Spruchkammerverfahren, amtliche Dokumente und Urkunden, ihr Testament, Briefe von und an Familienmitglieder; hinzu kommen Unterlagen / Dokumente, die aus ihrer Familie stammen.<br /><br />3. Sammlung von Fotografien<br /><br />Neben zahlreichen einzelnen Fotografien und Negativen sind auch zwei Fotoalben des Ehepaars Scher überliefert. Das erste Album dokumentiert unter anderem: Stationen einer Schiffsreise mit Freunden (Ansichten von Ponta Delgada, Funchal auf Madeira, Teneriffa, Malaga, Granada und Lissabon); einen Parisaufenthalt 1926; Ausflüge mit Freunden in München und Wessling. Das zweite Album enthält überwiegend undatierte und unbeschriftete Fotos, darunter: frühe Aufnahmen und Portraitbilder von Peter Scher; Aufnahmen seines Tonkopfes; Fotos von Lene Scher, von Verwandten und Freunden wie zum Beispiel Joachim Ringelnatz. Ebenfalls vorhanden sind Aufnahmen eines Ausfluges mit Alfred Kubin sowie Fotografien von Wasserburg, die vermutlich aus den 1930er Jahren stammen.<br /><br />Sämtliche Fotografien des Bestandes sind -unter dem Nachweis der Provenienz und Bestandszugehörigkeit- in ihrer überlieferten Form und im Zusammenhang in das Bildarchiv (Bestand IV) übernommen worden.<br /><br />4. Unterlagen Provenienz Kobe<br /><br />Eine eigene Einheit bilden die Unterlagen Hans Christian Kobes, die im Zuge der Verwaltung des Nachlasses von Helene Scher entstanden sind. Enthalten sind z.B. Korrespondenzen Kobes im Zusammenhang mit der Erbenermittlung und Abwicklung der Nachlassverbindlichkeiten; eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben bei der Nachlassverwaltung; eine Auflistung des Inventars von Helene Scher. Der Provenienz Kobes entstammen (vermutlich) auch Unterlagen zur Gestaltung eines Peter-Scher-Vortragsabends.<br /><br />5. Zweiter Teil des Nachlasses (private Korrespondenz Peter und Helene Schers)<br /><br />Schriftliche, künstlerische und private Korrespondenz Peter und Helene Schers, (Übereignung des Teilbestandes vom 30.04.2006 und 11.05.2006).<br /><br />Dieser als eigene Einheit zu verstehende Bestand enthält: Die private und geschäftlich-künstlerische Korrespondenz des Peter und der Helene Scher mit verschiedenen Künstlern, Kunst- und Literaturkritikern, Schriftstellern, Bekannten, Freunden und weiteren Personen des öffentlichen Lebens. Die Briefe und Postkarten an Peter und Helene Scher haben folgende hauptsächliche Inhalte: künstlerischer Austausch (v.a. Literatur und Kunst); geschäftliche Verbindungen (u.a.: Verlegerkontakte, Literaturkritiker); private Verabredungen und Treffen; Glückwünsche zu Geburtstagen, Weihnachten und ähnlichen Feiertagen; Kritik an Peter Schers Werken; Peter Schers Krankheit und Depression (v.a. im Austausch mit &quot;Leidensgenossin&quot; Liesl Karlstadt); politische Meinungsäußerungen, v.a. zu Zeiten des Nationalsozialismus/2. Weltkrieges (v.a. Korrespondenz mit Gerhard Marcks); Kriegserlebnisse und Schilderungen von Kriegsereignissen; Familiäres; Philosophisches; Literaturthemen, Literaturkritik und Austausch unter Schriftstellerkollegen (hier v.a. mit Hans Erich Blaich [Simplicissimus]). Auf den Briefen und Postkarten sind immer wieder einmal kleinere Illustrationen und Zeichnungen angebracht (u.a. von Heinrich Zille), nachdem Scher mit vielen Malern und Grafikern in engem brieflichen Kontakt stand.<br /><br />Der Bestand enthält Briefe und Postkarten an Peter und Helene Scher von:<br /><br />Alfred Richard Meyer; Alfred und Dorle Partikel; Alfred und Hedwig Kubin; Anna Scheerbart; Asta Nielsen; August Anzinger; August Hinrichs; Augustabé Beringer; Bernhard Brilling; Bruno Hans Bürgel; Dr. Irma Baisch; Dr. Joh. Berninger; Else Bobe; Eugen Ortner; Felix von Winiwarter; Frank Thiess; Frank Wedekind; Franz Pfemfert; Franz Rudolf Wildenhain; Fritz Burkhardt; Fritz Erler; Georg Schwarz; Georg von der Vring; Gerhard Marcks; Gertrud Altenbach; Hans Brandenburg; Hans Carossa; Hans Erich Blaich (Dr. Owlglass); Hans Erich Pfitzner; Hans Finsler; Heike Lang; Heinrich Lilienheim; Heinrich Zille; Henry van de Velde; Hermann Grete; Ina Seidel; Ines Gartenhof; Jan und Elli Finstein; Joachim Ringelnatz ; Johannes Sommerer; Josef Wackerle; Jules Pascin; Julius Diez; Käthe Kollwitz; Karl Lerbs, Karl Valentin; Karl Vossler; Kathrin Leip und Hans Leip, Klara May, Kurt Kusenberg, Leo von Welden; Léon Springer; Liesl Karlstadt (und Karl Valentin), Lola Pawstrowna; Ludwig Held, Luise Aloisia Elisa Ullrich, Magdalena Heine; Marguerite Wildenhain, Martha vom Scheidt; Martin Andersen Nexö; Muschelkalk Ringelnatz; O. Küchel, Olaf Leonhard Gulbransson, Oskar Coester; Otto Kopp; Otto Nöldecke; Pierre Daura, Prof. Dr. A. Schittenhelm, Prof. Dr. Emil Ermatinger; Prof. Dr. Josef Nadler; Prof. Dr. Karl Baisch; Prof. Friedrich Heubner; Richard Georg Strauss; Rita Hannsen;  Rudolf Kapstenger;  Rudolf Kreutzer; Selma Lagerlöf; Theodor Heuss; Tilly Wedekind; Walter (Toto) Becker; Wilhelm Schulz; Wilhelm Weigand.
Laufzeit
1873-1953
Umfang
2 lfdM.
weitere Angaben: 53 Einheiten
Erschließungszustand
Findbuch-Datei
Online-Findbuch
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