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Adorno, Theodor W. (1903 - 1969)

Nachlass
Theodor W. Adorno Archiv, Frankfurt am Main

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Geboren am 11. September 1903. - Kompositionsunterricht bei Bernhard Sekles seit 1919. - 1921 Abitur. Im April Aufnahme des Studiums der Philosophie, Soziologie, Psychologie und Musikwissenschaft an der Frankfurter Universität. - 1923 lernt Adorno Gretel Karplus, seine spätere Frau, und Walter Benjamin kennen. - Am 24. Juli 1924 Promotion summa cum laude mit einer Arbeit über ŸDie Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie. - Seit Anfang März 1925 in Wien. Kompositorische Studien bei Alban Berg. Klavierunterricht bei Eduard Steuermann. - Seit 1925 zahlreiche Konzert- und Opernkritiken für die Zeitschrift ŸDie Musik; musiktheoretische und -kritische Veröffentlichungen u.a. in den ŸMusikblättern des Anbruch und in der Zeitschrift ŸPult und Taktstock. - 1926: Adorno arbeitet an der ersten, später zurückgezogenen Habilitationsschrift über den ŸBegriff des Unbewußten in der transzendentalen Seelenlehre. - 1928 Eintritt in die Redaktion des ŸAnbruch. - 1929/30 Arbeit an der zweiten Habilitationsschrift, über die ŸKonstruktion des Ästhetischen in Kierkegaards Philosophie. - 1931 Habilitation mit der Arbeit über Kierkegaard: Venia legendi für Philosophie. Am 8. Mai Antrittsvorlesung über ŸDie Aktualität der Philosophie. - 15. Juli 1932: Vortrag über ŸDie Idee der Naturgeschichte. - ŸZur gesellschaftlichen Lage der Musik. - 1932-1933 ŸDer Schatz des Indianer-Joe. - 30. Januar 1933: ŸKierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen. - Am 8. September Entzug der Venia legendi. - Im April 1934 Emigration nach England. - Advanced student am Merton College, Oxford. Arbeit an einem Buch über Edmund Husserl. - 1936 Aufsatz ŸÜber Jazz. - Am 8. September 1937 Heirat mit Gretel Karplus. - Im Herbst legt Adorno das Husserl-Manuskript beiseite und beginnt mit der Arbeit am ŸVersuch über Wagner. - Am 16. Februar 1938 verlassen Adorno und seine Frau Gretel Europa und siedeln über nach New York. - 1938 Aufsatz ŸÜber den Fetischcharakter in der Musik und die Regression des Hörens. - 1938-1941: Neben seiner Tätigkeit als Mitglied des emigrierten Instituts für Sozialforschung ist Adorno Leiter des musikalischen Teils des Princeton Radio Research Project. - Im November 1941 Übersiedlung nach Kalifornien. - 1942-1944 gemeinsame Arbeit mit Max Horkheimer an der ŸDialektik der Aufklärung. - 1943: Beginn der Zusammenarbeit mit Thomas Mann an dessen Roman ŸDoktor Faustus. - Monographie über ŸThe Psychological Technique of Martin Luther Thomas' Radio Addresses. - Am 26. November Naturalisation als amerikanischer Staatsbürger. - 1943-1949 Mitarbeit an den Untersuchungen über Antisemitismus, die das Institute of Social Research gemeinsam mit der Public Opinion Study Group der Universität Berkeley durchführt. - 1944 Abschluß des gemeinsam mit Hanns Eisler geschriebenen Buches ŸKomposition für den Film. - 1944-1947 schreibt Adorno die ŸMinima Moralia. - 1947: ŸDialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente erscheint im Querido Verlag in Amsterdam. - Anfang November 1949 Rückkehr nach Frankfurt; Wiederaufnahme der Lehrtätigkeit an der Frankfurter Universität. - 1950: Gemeinsam mit Max Horkheimer Wiedererrichtung des Instituts für Sozialforschung. - 1950-1954: ŸGruppenexperiment, eine Studie des Instituts für Sozialforschung über das politische Bewußtsein der Bundesdeutschen. Mitarbeit Adornos an den kollektiv durchgeführten empirischen Projekten des Instituts. - Von Oktober 1952 bis August 1953 neuerlicher Aufenthalt in den USA: wissenschaftlicher Leiter der Hacker Foundation in Beverly Hills. Studien zum Fernsehen und zur Astrologiekolumne der ŸLos Angeles Times. - 1955 ŸPrismen. Kulturkritik und Gesellschaft. - 1956: ŸDissonanzen. Musik in der verwalteten Welt. - ŸZur Metakritik der Erkenntnistheorie. Studien über Husserl und die phänomenologischen Antinomien. - 1957 wird Adorno Ordinarius für Philosophie und Soziologie. - 1958 ŸNoten zur Literatur [I]. - ŸKlangfiguren. Musikalische Schriften I - 1960: ŸMahler. Eine musikalische Physiognomik. - Im Oktober 1961 in Tübingen auf einer Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie: Mit den Referaten von Karl R. Popper und von Adorno ŸZur Logik der Sozialwissenschaften beginnt der ŸPositivismusstreit in der deutschen Soziologie. - 1963 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. - 1964: ŸJargon der Eigentlichkeit. Zur deutschen Ideologie. - 1966: ŸNegative Dialektik. - 1968: ŸBerg. Der Meister des kleinsten Übergangs. - ŸSechs kurze Orchesterstücke op. 4 (1929). Partitura. - Am 6. August 1969 Tod in Visp (Wallis/Schweiz).
Beruf
Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker, Komponist
Geburtsname
Theodor Ludwig Wiesengrund
Pseudonym
Hektor Rottweiler
Biographische Quellen
Th. W. Adorno, Gesammelte Schriften, hrsg. von Rolf Tiedemann unter Mitw. von Gretel Adorno, Susan Buck-Morss und Klaus Schultz, Frankfurt/Main 1970-86; Th. W. Adorno, Nachgelassene Schriften, hrsg. vom Theodor W. Adorno Archiv, Frankfurt a. M. 1993ff.; Theodor W. Adorno Archiv 1985-1991. Ein Bericht, in: Frankfurter Adorno Blätter I, München 1991, S. 126 ff.; Stefan Müller-Doohm, Adorno. Eine Biografie, Frankfurt/Main 2003

Bestandsinformationen

Inhaltsangabe
Zum Theodor W. Adorno Archiv gehören, nebst einigen Gegenständen wie dem Stutzflügel und dem Schreibtisch, zum einen Adornos Privatbibliothek, zum andern sein umfangreicher schriftlicher Nachlass. Er enthält die gedruckten Bestände: die Bücher mit all ihren Neuauflagen und Übersetzungen sowie die Aufsätze und Artikel in Zeitschriften, Sammelbänden und Zeitungen. Weiter beherbergt das Archiv Manuskripte und Typoskripte, die etwa 80.000 Blatt umfassen, wovon etwa 55.000 Blatt archivierte Werkmanuskripte sind. Aufbewahrt werden zudem 45 philosophische Notizhefte, in denen Adorno Überlegungen und Formulierungen festgehalten hat, die häufig den Anfang eines Gedankengangs oder eines Werks bildeten. Adornos Vorlesungen liegen ab 1958 als Transkriptionen vor. Sie wurden auf Tonband aufgezeichnet und danach von den Sekretärinnen getippt. Von den älteren Vorlesungen gibt es Vorlagen in Form von Stichworten sowie einige Nachschriften, die Gretel Adorno stenographiert hatte. Auch von einer Vielzahl von Vorträgen und Gesprächen existieren Abschriften. - Adornos Briefwechsel ist ab 1949 mehr oder minder vollständig erhalten. Zur Korrespondenz gehören seine handschriftlichen Briefe bis 1928, die in Fotokopien vorhanden sind, sowie die späteren maschinenschriftlichen Briefe, die mit Durchschlägen getippt wurden. Je nach Ablageort, der nicht mit den Inhalten übereinstimmen muss, unterscheidet das Archiv zwischen Adornos Privatkorrespondenz, die etwa 20.000 Blatt umfasst, und der institutionellen und beruflichen Korrespondenz. - Von Adornos Kompositionen werden seine Handschriften sowie Abschriften und Blaupausen aufbewahrt, die zu Aufführungszwecken angefertigt wurden.
Laufzeit
1898 - 1969
Erschließungszustand
Archiv-Datenbank; für die Privatbibliothek: OPAC der Akademie der Künste
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang