Ach, Narziß

[3] Ach, Narziß, geb. 1871, Professor in Königsberg. = A. hat auf Grund psychologischer »Reaktionsversuche« eine Reihe theoretischer Ergebnisse gewonnen. Unter »determinierenden Tendenzen« versteht er die »im Unbewußten wirkenden, von der Bedeutung der Zielvorstellung ausgehenden, auf die kommende Bezugsvorstellung gerichteten Einstellungen, die ein spontanes Auftreten der determinierten Vorstellungen nach sich ziehen.« Die »Determination« geschieht so, daß die »durch die Zielvorstellung in Bereitschaft gesetzten Tendenzen unter den von der Bezugsvorstellung ausgehenden Reproduktionstendenzen diejenigen verstärken, welchen die Bedeutung der Zielvorstellung entspricht.« Durch die determinierenden Tendenzen wird der geordnete und zielbewußte, apperzeptive Verlauf des geistigen Geschehens bestimmt.

SCHRIFTEN: Über die Willenstätigkeit und das Denken, 1905 (auf experimenteller Grundlage). – Willensakt und Temperament, 1909. – Beiträge zur Psychologie und Erkenntnistheorie, 1909 ff. (Sammlung von Monographien verschiedener Antoren).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 3.
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