Schaden, Emil August von

[623] Schaden, Emil August von, geb. 1814 in München, studierte die Rechtswissenschaften, habilitierte sich 1839 in Erlangen für Philosophie, wurde 1846 außerordentl. Professor, gest. 1852 in Nürnberg. = S., der sich selbst als den »Magus aus Süden« bezeichnete, ist von Böhme, Hamann, St. Martin und besonders Baader beeinflußt und ein Gegner Hegels. Das All faßt er als einheitlichen Organismus auf. Die Zweckmäßigkeit weist auf einen »teleologischen Weltbaumeister« hin. Das Sein ist der Trieb zur Existenz als Ausgedehntes, eine Kraft, eine Tendenz, welche den unendlichen Raum erfüllt, wobei sich die Ausdehnung atomisiert und die Atome einander hemmen. Gott ist persönlicher Geist, zu dem das Sein sich intensivieren muß.

SCHRIFTEN: System der positiven Logik, 1841. – Orion oder über den Bau des Himmels, 1842 (dagegen schrieb Apelt: Anti-Orion, 1843). – Vorlesungen über akademisches Leben und Stadium, 1845. – Über den Gegensatz des theistischen und pantheistischen Standpunkts, 1848. – Über die Hauptfrage der Psychologie, 1849. – Baaders Tagebücher (Bd. XI der Werke B.s) mit Einleitung, 1850 (Darstellung des Standpunktes S.s). – Vgl. THIERSCH, Erinnerungen an E. A. v. S., 1853. – NOACK, Philos.-geschichtl. Lexikon, S. 763-65.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 623-624.
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