Stewart, Dugald

[717] Stewart, Dugald, geb. 1753 in Edinburg, seit 1783 (bzw. 1785) Prof. daselbst (bis 1810), gest. 1828 auf seinem Landsitze Kinneilhouse.

S. ist, wie Reid, von dem er beeinflußt ist, ein Vertreter der »Schottischen Schule«, also ein Anhänger der Lehre von den selbstgewissen Grundsätzen des »common sense« (s. Reid), die er als Grundgesetze der menschlichen Überzeugung (»fundamental laws of human belief«) bezeichnet. Die Existenz des Ich ist keine Empfindungstatsache, sondern eine Eingebung (»Suggestion«) des Verstandes; das Dasein der Objekte der Außenwelt erhellt aus der (von unserem Willen unabhängigen) wiederholten Wahrnehmung desselben Dinges und aus der Voraussetzung einer einheitlichen und festen Naturordnung. Aus der Vorstellungsassoziation erklärt S. die Gewohnheit. Als Ethiker vertritt S. den (rationalistischen) Intuitionismus; die sittlichen Begriffe sind ursprünglich durch die Vernunft gegeben; unabhängig vom Willen Gottes wie von menschlichen Institutionen. Sittlich handeln, heißt gemäß der Pflicht handeln, wie die Vernunft, das Gewissen sie darstellt.

Schriften: Elements of the philosophy of human mind, 1792-1827, 1843, 1862, 1867; deutsch I, 1794. – Outlines of the moral philosophy, 1793, 1863. – Philosophical essays, 1810. – Philosophy of the active and moral powers of man, 1828. – Collected Works, 11 Bde., 1854 ff.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 717.
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