Schulze, Franz Eilhard

[1556] Schulze, Franz Eilhard, zu Berlin, geb. 22. März 1840 zu Eldena bei Greifswald als Sohn des zu Rostock 14. April 1873 verstorbenen ord. Prof. der Chemie Franz Ferdinand S., wurde 1863 in Rostock Doktor mit der Dissert.: »Ueber den feineren Bau der Rinde des kleinen Gehirns«, nachdem er eine von der dortigen philos. Fakultät gekrönte Preisschrift »Beobb. über Verdunstung im Sommer 1859« (Rost. 1860), sowie mehrere zoolog.-histolog. Abhandlungen, darunter: »Beitrag zur Entwickelungsgeschichte der quergestreiften Muskelfaser« (A. f. Anat. u. Phys., 1862) in dieser Zeitschr., wie in der für wissenschaftl. Zoologie (1862), verfasst hatte. Er war Prosektor an der Anatomie zu Rostock 1863 bis 68, habilitierte sich 1863 als Privatdozent für die anat. Fächer[1556] mit der Schrift: »Musculus transversus nuchae, ein normaler Muskel am Hinterhaupte des Menschen« (Rost. 1865), wurde 1865 zum Prof. e. o. für vergleich. Anat., 1871 zum Prof. ord. für Zoologie und vergleich. Anat. ernannt Von seinen Arbeiten führen wir nur die auf menschl. Anat. u.s.w. bezüglichen an: »Zur Kenntniss der alveolaren Gallertgeschwulst« (A. f. m. A. 1865) – »Die Sehnenverbindungen in der Planta des Menschen und der Säugethiere« (Z. f. wiss. Zool. 1866) – »Epithel- und Drüsenzellen« (A. f. m. A. 1867) – »Der Ciliarmuskel des Menschen« (Ib.) – »Ueber articuläre Bildungen und Verhornungen von Epithelzellen bei den Wirbelthieren« (Ib. 1869). Für Stricker's Handb. der Lehre von den Geweben des Menschen und der Tiere (1871) schrieb er: »Die Lungen«. 1873 wurde er als Prof. der Zoologie nach Graz und 1884 in derselben Eigenschaft und als Direktor des zoolog. Instituts an die Univ. Berlin berufen, wo er auch zum Mitgliede der dortigen Akad. der Wissensch. ernannt wurde. Seine zoolog. und vergleich.-anat. Arbeiten übergehen wir.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1556-1557.
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