Winckel, Franz Karl Ludwig Wilhelm von

Winckel, Franz Karl Ludwig Wilhelm von
Winckel, Franz Karl Ludwig Wilhelm von

[1861] Winckel, Franz Karl Ludwig Wilhelm von, zu München, geb. als Sohn des Vorigen zu Berleburg (Westfalen) 5. Juni 1837, studierte in Berlin als Zögling des med.-chir. Friedrich Wilhelms-Instituts, war Schüler von J. V. Schoeller und Ed. Martin, wurde 1860 zum Dr. mit der Diss.: »De partu praematuro arte efficiendo annotationes exemplo ejusdem subnexae« promoviert, war 1861 bis 64 Assistenz- und Sekundärarzt an der kgl. Univ.-Entbindungsanstalt in Berlin (unter Martin), 1864 bis 72 ord. Prof. der Gynäkol. und gerichtl. Med. an der Univ. Rostock, Direktor der dortigen geburtshilfl. Klinik, der grossherzogl. Central-Hebammen-Lehranstalt und Mitglied der grossherzogl. Med.-Kommission, 1872 bis 83 Direktor[1861] der kgl. Entbindungsanstalt und Mitglied des Landes-Medizinal-Kollegiums in Dresden, wurde kgl. sächs. Hofrat, später Geh. Med.-Rat, dann Geheimrat, ist seit 1883 ord. Prof. der Gynäkol., Direktor der kgl. Univ.-Frauenklinik und der Hebammenschule, Mitglied des Ober-Med.-Ausschusses und ord. Beisitzer des Mediz.-Komitees in München. Schriften: »Studien über den Stoffwechsel bei der Geburt und im Wochenbette, im Anschlusse an Harnanalysen bei Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen« (Rostock 1865) – »Klin. Beobb. zur Pathol. der Geburt« (Ib. 1868) – »Die Pathol. und Ther. des Wochenbettes« (Berlin 1866; 3. Aufl. 1878) – »Die Behandlung der Flexionen des Uterus mit intrauterinen Elevatoren« (Ib. 1872, m. 3 Taff.) – »Die Krankhh. der weibl. Harnröhre und Blase« (Billroth's Handb. der Frauenkrankhh., 1877; 2. Aufl. 1885 in Billroth und Luecke, D. Chir., Lief. 62) – »Ueber Myome im Uterus in ätiol. symptomat. und therap. Beziehung« (Volkmann's Samml. klin. Vortr., No. 98) – »Die Pathol. der weibl. Sexualorgane, in Lichtdruck-Abbildungen nach der Natur in Original-Grösse u.s.w.« (Leipzig 1878 bis 81) – »Berichte und Studien aus dem kgl. Entbindungs-Institute in Dresden« (3 Bde., Ib. 1874, 76, 80) – »Klin. Beobachtt. zur Dystokie bei Beckenenge« (Ib. 1882, mit 5 Taff.) – »Ueber die Bedeutung präcipitirter Geburten für die Aetiologie des Puerperalfiebers« (1884, Festschrift zum 50jähr. Dr.-Jubiläum von F. Seitz) – »Lehrb. der Frauenkrankhh.« (Leipzig 1886, 2. Aufl. 1893; amerik. Ausg. von Clifton Edgar 1890). Ausserdem veranstaltete er eine Reihe neuer Ausgaben von v. Ammon's »Die ersten Mutterpflichten« (Leipz. 1872 bis 99) und gab, zusammen mit C. Credé, heraus: »Lehrbuch der Hebammenkunst« (Leipzig 1875; 3. Aufl. 1882); auch finden sich von ihm in den Fach-Zeitschr. sehr zahlreiche Aufsätze, z.B. in der M. f. Gk. (seit XVII), der B. k. W. (1864 ff.), der D. Klinik (1864 ff.), im A. f. G. (1871 ff.) u.s.w. Mit E. v. Bergmann und Erb giebt er die bekannte Samml. klin. Vortr. heraus.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1861-1862.
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