Meyer, Ludwig

Meyer, Ludwig
Meyer, Ludwig

[1129] Meyer, Ludwig, bekannter Psychiater, in Bielefeld 27. Dez. 1827 geb. Seine in Bonn, Berlin und Würzburg vollbrachte Studienzeit führte ihn speziell Virchow und Traube näher. 1852 promoviert, entfaltete er eine psychiatrische Wirksamkeit zunächst an der neuen Charité zu Berlin, dann in Schwetz und als Oberarzt am Hamburger allgem. Krankenhause, dort führte er 1860 die freie Behandlung (wohl zuerst in Deutschland) ein. 1866 wurde er als Prof. ord. u. Direktor der Irrenanstalt nach Göttingen berufen, wo er 8. Febr. 1900 starb. M. gehört zu den verdientesten Irrenärzten der Neuzeit. Seine hervorragendsten Schriften sind: »Die allgemeine progressive Paralyse, eine chronische Meningitis« (1857) – »Die allgemeine Paralyse, eine Encephalitis« (Virchow's Archiv). In der Zeitschr. f. Psychiatrie schrieb er über[1129] Opium, Pneumonien bei Nahrungsverweigerern, No-restraint-System; im A. f. Ps. über Cranium progenaeum, Schädelskoliose, Erweiterung der Carotis interna; in der B. kl. W. über Behandlung der progressiven Paralyse, Bromkalium als Hypnotikum. Ausserdem noch in Virchow's Archiv über Ependym-Granulationen und Choleratyphoïd. Eine eingehende Würdigung M.'s findet sich in einem Nekrolog der D. M. W. vom 22. Febr. 1900.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1129-1130.
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