Schmidt, Alexander

Schmidt, Alexander
Schmidt, Alexander

[1508] Schmidt, Alexander, geb. 15./27. Mai 1831 auf der Insel Mohn (bei Estland), bezog 1850 die Univ. Dorpat, um sich dem Studium der Geschichte zu widmen, ging jedoch bald zur Med. über und wurde 1858 promoviert (Diss. »Ueber eine Doppelmissgeburt von Schaf mit hinterer bis zum Atlas reichender Spaltung«, Dorpat 1858). Hierauf ging er nach Wien und Berlin, wo er unter F. Hoppe-Seyler seine erste selbständige wissenschaftl. Untersuchung, welche die Frage der Faserstoffgerinnung betraf, anstellte (veröffentlicht 1862 im A. f. Phys.). 1862 habilitierte er sich in Dorpat als Privatdozent (Schrift: »Ueber Ozon im Blut«), arbeitete 1866 bis 67 bei C. Ludwig in Leipzig, wurde 1869 nach dem Rücktritt seines früheren Lehrers, Bidder, zum Prof. ord. der Physiologie in Dorpat erwählt. In dieser Stellung verblieb er bis zu seinem 22. April 1894 erfolgten Ableben. Von 1885 bis 89 war S. Rektor magnifikus von Dorpat. S. hat sich einen Weltruf erworben durch seine bahnbrechenden[1508] Untersuchungen und Arbeiten über das Wesen der Blutgerinnung. Mehr als 30 Dissertt. sind unter seiner Leitung entstanden und haben fast alle Fragen der Blutphysiologie zur Grundlage. Seine übrigen bezüglichen Arbeiten sind teils als Aufsätze in Virchow's und Pflüger's Arch., teils selbständig erschienen, wie: »Hämatologische Studien« (1865) – »Beiträge zur Kenntniss der Milch« (1874) – »Die Lehre von den fermentativen Gerinnungserscheinungen in den eiweissartigen thierischen Körperflüssigkeiten« (1876) u.a.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1508-1509.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: