Tauler, Johannes

[739] Tauler, Johannes, geb. 1300 in Straßburg, Dominikanermönch und Wanderprediger, gest. 1361 in Straßburg. = Mystiker, Schüler Ekharts. Gott hat den Dingen ihr Wesen gegeben und sie sind in ihm beschlossen; auch die Seele findet sich (in der mystischen Ekstase) in Gott ruhend, der in ihr spricht, sich mit ihr vereinigt In Gott verliert sich die Seele; in den göttlichen Abgrund versunken, weiß sie nichts als den dreieinigen Gott, dessen Wort ist sein Sohn; das Erkennen seiner selbst ist das Gebären seines Sohnes in der Ewigkeit, die Liebe zu sich ist der heilige Geist.

Schriften: Predigten, 1498, 1521, 1543; lateinisch, 1548: hochdeutsch 1826, 1864, 1872. – Die Schrift »Von der Nachfolge des armen Lebens Christi« (1833, 1864, 1877) ist nicht von T. – Vgl. C. SCHMIDT, J. T., 1841. – F. BÄHRING, J. T. u. die Gottesfreunde, 1853. – PREGER, Gesch. d. deutschen Mystik, 1892.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 739.
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