Wirth, Johann Ulrich

[821] Wirth, Johann Ulrich, geb. 1810 in Dizingen (Württemberg), studierte in Tübingen, seit 1842 Stadtpfarrer in Winnenden, gest. daselbst 1879. = W.[821] ist ein von Schelling und Schleiermacher beeinflußter Vertreter des spekulativen Theismus. Gott ist die geistige Einheit aller Welten, die absolute, sich selbst denkende und damit die Welt schaffende Vernunft. Die Welt geht ewig aus Gott hervor und in Gott zurück, in dem alle Seinsstufen koexistieren. Die Ethik ist die »Wissenschaft des absoluten Geistes als des sein absolutes Selbstbewußtsein zu seiner ebenso unendlichen Realität verwirklichenden Willens«. Das Gute ist die gewollte reine Einheit, die »reine, unendliche Einheit des Willens«. Die sittliche Idee als absoluter Weltzweck ist das höchste Gut.

Schriften: Theorie des Somnambulismus, 1836 (von Hegel beeinflußt). – System der spekulativen Ethik, 1841 f. – Die spekulative Idee Gottes, 1845. – Philosophische Studien, 1851; 2. A. 1854. u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 821-822.
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