Bamberger, Heinrich von

Bamberger, Heinrich von
Bamberger, Heinrich von

[84] Bamberger, Heinrich von, in Wien, geb. 27. Dezember 1822 in Prag, widmete sich in seiner Vaterstadt dem Studium der Medizin und erlangte daselbst den Doktorgrad 1847. Einen Teil der Studienzeit verbrachte B. an der Wiener Universität, wo gerade Skoda und Rokitansky durch ihre bahnbrechenden Lehren die ärztliche Welt in Staunen versetzten. B. fungierte hierauf als Sekundararzt im allgemeinen Krankenhause zu Prag, war 1849 und 1850 als Assistent an der Prager medizinischen Klinik, sodann 1851 bis 54 als klinischer Assistent des mittlerweile von Leipzig nach Wien berufenen Professors Oppolzer thätig und wurde im Frühjahr 1854 als Professor der speziellen Pathologie und Therapie an die damals am Zenith ihres Ruhmes stehende Universität Würzburg berufen. Hier entfaltete B. eine fruchtbare litterarische und Lehrthätigkeit und wurde 1872 nach dem Tode seines Lehrers Oppolzer zu dessen Nachfolger als Professor der speziellen Pathologie und Therapie und Vorstand einer medizinischen Klinik an der Wiener Universität ernannt. Sein geistvoller Vortrag, die klare und logische Darstellungsweise am Krankenbette im Vereine mit reichem medizinischem Wissen machten ihn zur Zierde seiner Fakultät, der er auch durch die von ihm empfohlene Berufung Nothnagel's einen wesentlichen Dienst leistete. Seine Hauptwerke sind: »Lehrbuch der Krankheiten des[84] Herzens« (Wien 1857) – »Die Krankheiten des chylopoetischen Systems« (2. Aufl., Würzburg 1864, auch ins Holländische und Italienische übersetzt) – »Über Bacon von Verulam« (Würzburg 1865). B. starb 9. November 1888. Am 29. Oktober 1899 wurde in den Arkaden der Wiener Universität sein Denkmal enthüllt, wobei E. Neusser die Gedächtnisrede hielt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 84-85.
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